Adam und Eva trauern um den erschlagenen Abel



Adam und Eva trauern um den erschlagenen Abel


Inventar Nr.: 1875/Anh. 20
Bezeichnung: Adam und Eva trauern um den erschlagenen Abel
Künstler / Hersteller: Andreas Range (1762 - 1835), Maler/in
Datierung: 1789
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 62,5 x 82 cm (Bildmaß)
Provenienz:1804 u. 1805 Schloss Wilhelmshöhe, Weissensteinflügel, Kurfürstliche Gemächer, Eckkabinett; 1819 Schloss Wilhelmshöhe
Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: A: Range pinx. 1789
verso auf dem Keilrahmen: 171


Katalogtext:
Range hat hier die im Alten Testament erzählte Geschichte des Brudermordes wiedergegeben: Kain, der Ackerbauer, und Abel, der Hirte war, brachten Gott ihre Gaben dar - Kain opferte Früchte des Feldes, Abel die Erstgeburt seiner Tiere. Gott verschmähte Kains Gabe, Abels Opfer aber nahm er an. Da erschlug Kain seinen Bruder im Zorn (Gen 4, 1-16).
Mit dem Rücken nach oben liegt der erschlagene Abel am Boden vor dem Steinaltar mit dem brennenden Opferfeuer, vor ihm ist die Tatwaffe, die Keule, zu sehen. Range hat den Moment gewählt, als die Stammeltern Adam und Eva den Zweitgeborenen tot auffinden. Eva blickt mit gefalteten Händen hilflos zum Himmel empor. Adam, hockend im Profil nach links gewandt, hat die linke Hand vor die Stirn geführt. Eingebunden sind die Personen, die durch das helle Inkarnat ihrer nackten Körper besonders hervortreten, in eine weitläufige Hügellandschaft mit Felsgestein. In der Ferne am Horizont ist der fliehende Kain zu sehen.
Das Gemälde lässt sich in den Jahren 1804 und 1805 in einem Eckkabinett des Weißensteinflügels von Schloss Wilhelmshöhe nachweisen. In diesem Zimmer, wie es in den Beschreibungen des kurfürstlichen Lustschlosses von Döring und Apell heißt, hingen außerdem drei weitere Historiengemälde von Range (1875/Anh. 19, 1875/806, 1875/807), englische Kupferstiche, zwei Supraporten von Wilhelm Böttner und zwei Historiengemälde nach Tischbein d. Ä.
(S. Heraeus, 2003)



Literatur:
  • Döring, Wilhelm: Beschreibung des Kurfürstlichen Landsitzes Wilhelmshöhe bey Cassel. Kassel 1804, S. 22, Kat.Nr. 3.
  • Apell, David von: Cassel in historisch-topographischer Hinsicht. Nebst einer Geschichte und Beschreibung von Wilhelmshöhe und seinen Anlagen. Marburg 1805, S. 37 (Teil 2).
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 141, Kat.Nr. 909.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 168, Kat.Nr. 1069.
  • Auszug aus dem Verzeichnisse der Kurfürstlichen Gemälde-Sammlung. Kassel 1845, S. 86, Kat.Nr. 1069.
  • Thieme, U. [Hrsg.]; Becker, F. [Hrsg.]; Vollmer, H. [Hrsg.]: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Leipzig 1907-1950, S. 7 (Bd. 28, 1934).
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 148, Kat.Nr. 123.


Letzte Aktualisierung: 26.05.2021



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