Vergoldete Terrakotta-Applik, Zwei Greifen, ein Pferd reißend

Katalogtext:
Ton braun. Gelbe Grundierung. Bemalungsspuren: rot und blau an der Standleiste, gelegentlich rote Farbreste auf der Rückseite; die Figur ist mit Blattgold belegt. Grundform aus Matrizen; in à-jour-Technik ausgearbeitet. Reste der dünnen, weißl.-gelben Grundierung. Geringe Spuren der Vergoldung. Die Rückseite ist nur in kleinen Flächen eben, alle Konturlinien sind von hinten her abgeschrägt. Unterschneidungen zwischen Beinen, hinter Flügeln, an Köpfen usw. sind so herausgearbeitet, daß in der Vorderansicht der Eindruck vollplastischer Figuren entsteht. Ein Stilmerkmal ist das Arbeiten mit verschiedenen Reliefebenen, einschließlich des 3/4 Profils. Das Relief weist Nagellöcher auf. Nacharbeit an Flügel, Köpfen und Pranken; Nagelloch am Flügelansatz des Greifen. Am r. Greifen fehlen die Hinterbeine mit dem zugehörigen Teil der Basis und der freistehende Teil des ringförmig gebogenen Schwanzes. Vom l. Greifen sind am r. Hinterschenkel des Pferdes nur eine Klaue und der Schnabel erhalten. Die Oberfläche dieses Greifenkopfes ist abgesplittert. Bei dem Pferd fehlt der Unterschenkel des zurückgenommenen r. Hinterbeines. Zwischen den Köpfen von Pferd und r. Greif gebrochen und geklebt. Flügelspitze des r. Greifen scharfkantig abgeschnitten.
Ein nach r. niedergebrochenes Pferd wird vorn und hinten jeweils von einem Greifen angefallen. Beinstellung des Pferdes ähnlich wie bei Inv. T 671, 4.
(Sinn 1977)

• Sinn, Ulrich: Antike Terrakotten. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Vollständiger Katalog. Kassel 1977, S. 47+48, Kat.Nr. 102f.