Korinthische Kanne (Olpe)



Korinthische Kanne (Olpe)


Inventar Nr.: T 750
Bezeichnung: Korinthische Kanne (Olpe)
Künstler / Hersteller: Maler von Kassel 750 (600 BC - 580 BC)
Datierung: 610 - 580 v. Chr. (MC) (MC)
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Korinth
Material / Technik: Gelblicher Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug; dunkelrote und weiße Deckfarbe;
Maße: mit Rotellen 35,2 cm (Höhe)
ohne Rotellen 34 cm (Höhe)
größter Durchmesser 18,2 cm (Durchmesser)
Mündungsdurchmesser 16 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Die Kanne hat einen gestreckt eiförmigen Körper mit niedrigem Ring um die Standfläche, eine weit ausladende trichterförmige Mündung und einen dreifach profilierten Henkel. Der Henkel läuft an der Lippe in plastische Rotellen aus; den Halsansatz umschließt ein plastischer Wulst. Den Körper schmücken vier Bildzonen, von drei farbigen Bändern getrennt: über einem Strahlenkranz ein Tierfries grasender Wildziegen und schreitender Löwen mit flüchtigen Füllrosetten, darüber folgt die breiteste Zone mit einem feinteiligen Schuppenmuster, bekrönt von einem Zungenkranz. Mit besonderer Sorgfalt sind die Konturlinien der Schuppen und der Tierköpfe geritzt; im Zungenornament beschränkt sich die Ritzung auf schematische Trennung. Hals, Henkel und die zwei oberen Bildzonen hinten sind monochrom gehalten und mit wenigen weißen Punktrosetten geschmückt. Rot und Weiß im Wechsel mit dem schwarzen Glänzten betonen die Farbigkeit des Tierfrieses, des Schuppenmusters und des Zungenkranzes. Die Olpe kommt um die Mitte des 7. Jhs. v. Chr. in Korinth auf und entwickelt sich zu einer beliebten Kannenform. Die ornamentale Verzierung mit dem Schuppen-und Zungenband in einer abwechselnden Dreifarben-Kombination dominiert; dem figürlichen Fries ist die schmale, tiefergelegene Zone zugewiesen. Die weit ausschwingende, dünnwandige Trichtermündung, die wulstförmige Ummantelung am Halsansatz und der profilierte Henkel mit Rotellen am Lippenrand orientieren sich an metallgetriebenen Formen; an toreutische ziselierte Vorbilder erinnern auch das Zungenblatt und Schuppenornament.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 114-115, Kat.Nr. 61.


Letzte Aktualisierung: 30.08.2023



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