Spiegel (tanzende Mänade und tanzender Silen)

Katalogtext:
Gegossen. Bronzefarbene bis braunschwarze Patina; Oberfläche z. T. korrodiert; der verlorene Griff war mit drei Nieten an der Griffzunge befestigt.
Die Rückseite des Spiegels trägt eine eingepunzte Zeichnung: eine Mänade (von links) und ein Silen (von rechts) tanzen aufeinander zu, mit angehobenen Fersen am Rand des Spiegelrundes und auf den spitzen langen Kelchblättern am Griffansatz stehend - ein auf etruskischen Spiegeln beliebtes Kompositionsschema. Beide Figuren unbekleidet bis auf ein seitwärts flatterndes Tuch über den Schultern der Mänade und ein Löwenfell auf dem linken verhüllten Arm des Silens. Kopf und Beine im Profil/ Körper in Vorderansicht gezeichnet. Die Mänade erhebt beide Unterarme, Daumen abgespreizt (auch bei rechter Hand des Silens). Hinter beiden Figuren wird ein Thyrsosstab mit flatternden Bändern sichtbar. Nachlässige, an manchen Stellen nicht konsequent durchgeführte Zeichnung. Der Graveur hat wahrscheinlich nach einem besseren Vorbild gearbeitet, das er achtlos kopierte.
(Höckmann 1973)

• N.N.: Note des petites figures en bronze achétes à Rome ... expediées d'ici par terre au commencement du mois d'Avril [1777]. 1777, S. 3, Kat.Nr. 25.
• Bieber, Margarete: Die antiken Skulpturen und Bronzen des Königlichen Museum Fridericianum in Cassel. Marburg 1915, Kat.Nr. 438.
• Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 28+29, Kat.Nr. 51.
• Savoy, Bénédicte: Patrimoine annexé: Les biens culturels saisis par la France en Allemagne autour de 1800. Paris 2003, S. 87, Kat.Nr. 177.