Schalengriff in Form eines Jünglings (Kouros)

Katalogtext:
Vollguß. Grüne und braune Patina; es fehlt die Palmette, die Griff mit Schale verband.
Griff in Gestalt eines Jünglings, von einer Spendeschale, einer häufigen Grabbeigabe, die vielleicht im Grabkult verwendet wurde. Die Beine des Jünglings sind geschlossen und ruhen mit gestreckten Füßen auf der Stirne eines gesenkten Widderköpf es (dessen Rückseite hohl). Die rechtwinklig erhobenen Arme berühren mit den Innenflächen der Hände die glatte Rückseite eines durchbrochenen Reliefs über dem Kopf: zwei antithetisch nach außen gerichtete Widder; auf deren Köpfen liegt das gerundete profilierte Verbindungsstück zum Schalenrand auf, seitlich in stilisierte Voluten auslautend; niedrige Stirne, große Augen mit dicken Lidrändern, breiter Mund. Volles Gesichtsoval, kurzes Haar und Bildung der Bauchmuskulatur datieren den Griff in das erste Viertel des 5. Jh. v. Chr. Etwas flüchtige Arbeit einer Werkstatt in Großgriechenland.
(Höckmann 1973)

• Bieber, Margarete: Die antiken Skulpturen und Bronzen des Königlichen Museum Fridericianum in Cassel. Marburg 1915, Kat.Nr. 122.
• Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 20, Kat.Nr. 20.