Kylix



Kylix


Inventar Nr.: T 1180
Bezeichnung: Kylix
Künstler / Hersteller: Nikosthenes-Maler (520 BC - 500 BC)
Pamphaios (520 BC - 500 BC)
Datierung: um 500 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Orangeroter Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug; dunkelrote Deckfarbe
Maße: 13,2 cm (Höhe)
ohne Henkel 31,3 cm (Durchmesser)
40,3 cm mit Henkel (Durchmesser)
Beschriftungen: ΠΑΝΦΑΙΟΣ ΕΠΟΙΗΣΕΝ


Katalogtext:
Die große Schale mit flachem Becken, abgesetztem steilen Rand und bis in Lippenhöhe empor geschwungenen Henkeln steht mit trompetenförmigem hohlem Stiel auf einem wulstigen Scheibenfuß. Ein feiner Wulst mit Randritzungen vermittelt zwischen angefügtem Stiel und Becken. Das elegant ausschwingende Gefäß ist glänzend schwarz bis auf die Unterseite und das Wulstprofil des Fußes, die Henkelunterseiten und das Tondobild innen im Beckenboden. In einem Kreis steht nach rechts ein bekränzter Satyr und steckt in vorgebeugter Haltung das Glied in eine vor sich horizontal mit beiden Armen umfaßte Spitzamphora. Er legt den Kopf wie lauschend auf das Gefäß; das frontale Gesicht mit Knollennase, hängender Wulstlippe, mit Oberlippenbart, und buschigen Brauen und kleiner Stirn zwischen hochstehenden Pferdeohren umschließen oben das dichte Haupthaar mit langen Lockensträhnen, zu den Seiten und nach unten ein mächtiger, unter den Ohren ansetzender Spitzbart; lustvoll und schelmisch blickt er aus den Augenwinkeln. Stand und Bewegung der Figur und die rote Umschrift (vor den Füßen beginnend: ΠΑΝΦΑΙΟΣ ΕΠΟΙΗΣΕΝ sind meisterhaft in das Rund eingepaßt und zusätzlich durch Randberührungen in der Horizontalen (Pferdeschweif, Amphoraspitze) eingespannt.

Der Satyr gehört zum mythischen Gefolge des Weingottes Dionysos; als Mischwesen aus Mensch und Pferd personifiziert er die ungezügelte animalische Fruchtbarkeit. Die ungewöhnliche Frontalansicht des Kopfes verdeutlicht die Charakterzüge dieses Mischwesens und seine ekstatische Erregung. Die formbetonte und nur innen bemalte Trinkschale ist vom Töpfer Pamphaios signiert, der wahrscheinlich die Werkstatt seines Lehrers Nikosthenes (s. ALg 13) übernommen hat und vorwiegend Gefäße in rotfiguriger Technik herstellte.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 203-204, Kat.Nr. 146.
  • Lange, Justus [bearb.]; Rotter, Malena [bearb.]: Alte Meister que(e)r gelesen. Begleitband zur Ausstellung, 15.12.2023-24.03.2024, Kassel, Schloss Wilhelmshöhe. Petersberg 2023, S. 54.


Letzte Aktualisierung: 02.04.2024



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