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Lekanis mit Deckel



Lekanis mit Deckel


Inventar Nr.: T 1186
Bezeichnung: Lekanis mit Deckel
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 270 - 200 v. Chr. (Hodgson Phase Ia) (Hodgson Phase Ia)
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Centuripe
Material / Technik: Orangebeiger Ton mit gelblich-weißem Überzug
Maße: 67 cm (Höhe)
mit Henkel 57 cm (Durchmesser)
ohne Henkel 40 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das Gefäß besteht aus fünf Einzelteilen: Auf dem hohlen Fußstiel mit stufig gewölbter Bodenplatte ruht das konische Schüsselbecken mit abgesetzter Henkelpartie und ausladender Lippe; der konische Deckel mit Randkehle unten trägt auf der flachen Oberseite den bikonkaven Knaufstiel; darauf liegt der kragenförmige, überstehende Knauf. Ein kantiges Wulstprofil läuft um den Schüsselboden, ein rundes säumt den Deckel oben. Je ein vergoldeter Perlstab rahmt die Randkehle des Deckels und die Henkelzone des Beckens. Die breiten Bandhenkel mit seitlichen Laschen folgen der Konturlinie des konischen Schüsselbeckens. Schüssel und Deckel sind, wie in dieser Gattung üblich, auf einer Seite verziert. Das Becken ist mit einem Blattschuppenmuster in Rosa, Hellblau und Weiß überzogen. Die Henkelzone schmückt ein vergoldetes Relief auf rosafarbenem Hintergrund. In der Mitte ist eine Medusenbüste angesetzt; zu den Henkeln laufen Wellenranken mit Rosettenblüten, kleinen Eroten und Akanthusblättern. Der gekehlte Deckelrand ist mit einem braunroten Wellenband auf weißem Grund bemalt. Die verblaßte Malerei auf dem Deckel läßt erkennen, daß auf dem rosafarbenen Hintergrund links eine stehende Frau mit einem Korb in der Linken, eine kniende oder hockende Frau in der Mitte und eine weitere stehende Frau rechts dargestellt waren.

Das Gefäß gehört einer Gattung an, die nach ihrem wichtigsten Fundort (Centuripe in Mittelsizilien) benannt worden ist. Die drei typischen Gefäßformen (Lekanis, Pyxis, Lebes) wurden vorwiegend in Gräbern, aber auch in Heiligtümern gefunden. Die Bemalung mit Pastellfarben in Temperatechnik und die Vergoldung erfolgten nach dem Gefäßbrand. In der Regel sind Szenen aus dem Brautgemach und Hochzeitszeremonien wiedergegeben.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 274, Abbildung S. 274, Kat.Nr. 201.


Letzte Aktualisierung: 08.03.2024



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