Dinos (Kessel)



Dinos (Kessel)


Inventar Nr.: T 1164
Bezeichnung: Dinos (Kessel)
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 620 - 590 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Mylasa
Material / Technik: Orangebrauner Ton; fahler cremegelber Überzug; schwvarze, rotbraune und purpurrote Bemalung
Maße: Höhe mit Henkel 42 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 60,6 cm (Durchmesser)
Höhe ohne Henkel 40,5 cm (Höhe)
Mündungsdurchmesser 34,5 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das große bauchige Gefäß zieht sich nach unten stark ein zu einer minimalen, flachen Standfläche; die abgesetzte, nach außen überfallende, aufliegende Lippe überragen zwei senkrecht auf der Schulter ansetzende Bogenhenkel. Das untere Viertel des Gefäßes ist rotbraun koloriert und mit drei Reifen versehen; es folgen auf hellem Grund ein Girlanden-, ein Leiter- und ein purpurrotes Band, welches die Grundlinie für den figürlichen Fries abgibt. In der Mitte der Vorderseite (A) ist ein gepunktetes doppelvolutenartiges Ornament mit Zwickelpalmetten gemalt; aus den Voluten springt jeweils eine Greifenprotome mit geöffnetem Maul hervor; ihr gegenüber steht ein Stier mit vorgestrecktem Vorderbein und verziertem Halsband; zwischen beiden Tieren ein Vogel, über dem Rücken des Stiers ein zur Mitte springender Hund, hinter einer Raute folgt eine Wildziege. Auf der Rückseitenmitte (B) erscheint wiederum ein Ornament aus Rautenmäandern und gepunkteten Voluten mit Palmetten auf einer Mäanderhakenleiste; seitlich fliegt je ein Vogel darauf zu; hinter Vertikalleisten steht wie auf (A) je eine Wildziege. Über der figürlichen Zone folgt ein Band abwechselnd mit Schachbrettmuster und Diagonalkreuzen; unter der Lippe schmale Streifen mit Haken, Halbbögen und Wellenlinien. Der rechte Henkel ist schwarz, der linke rotbraun mit dunklen Querstreifen.

Die Form des großen Kessels war seit der Bronzezeit geläufig, gelangte erneut im 9./8. Jh. v. Chr. aus dem Orient nach Griechenland und fand vielseitige Verwendüng (Kochkessel, Kampfpreis, Votivgabe). Ferner diente der Kessel zum Mischen von Wein und Wasser und als Behälter. Tönerne Kessel wurden in der Regel auf einen massiven Untersatz gesetzt.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 179-181, Kat.Nr. 121.


Letzte Aktualisierung: 08.03.2024



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