Courschleppe, resedagrün

Katalogtext:
Große Courschleppe aus resedafarbener Merveilleuseseide mit Metallstickerei.
Die Schleppe hat eine Tropfenform, ist wattiert und mit weißer Seide gefüttert.Das Futter ist an den Längskanten und im unteren Teil der Schleppe mit Rüschen aus ehemals weißem Chiffon besetzt.
Um die Kanten zieht sich eine breite, gestickte Bordüre aus Ranken mit gefiederten Blättern, Stängeln mit Knospen und Blütenständen aus Pailletten, Glasperlen sowie klaren und grünen Strasssteinen. Metallfaden und Bouillondraht waren ursprünglich goldfarben, sind heute aber dunkel korrodiert.

Am oberen Ende ist die Schleppe dreigeteilt. Am in Längsfalten gelegten Mittelteil ist oben ein Band mit Haken und Ösen angesetzt, das wahrscheinlich in irgendeiner Form in der Taille oder am Kleiderrock befestigt wurde. Rechts und links davon befinden sich zwei spitz zulaufende Seitenteile, am linken ist zusätzlich eine Art Schleife mit Ösen vorhanden. Möglicherweise wurden diese Seitenteile um die Hüften gelegt und vorne in der Taille ineinandergehakt.
Konstruktion und Trageweise dieser Schleppe müssen noch recherchiert werden.

An der linken Längskante der Schleppe sind drei breite, cremefarbene Atlasbänder angenäht, die Spuren von drei Nahtstellen (resedagrüner Faden) aufweisen. Auf der Unterseite der Schleppe sind auf der rechten Längsseite und an jeweils zwei Stellen dazwischen ebenfalls Nahtspuren vorhanden. Möglicherweise wurde die Schleppe damit etwas zusammengerafft bzw. konnte mit diesen Querbändern aufgenommen und über den linken Arm gelegt werden.

Babette Küster
Jan. 2021

Siehe auch:

1. KP 1937/62b: Ballkleid, zweiteilig