zweiteiliges Sommerkleid mit dunkelblauen Samtbesätzen



zweiteiliges Sommerkleid mit dunkelblauen Samtbesätzen


Inventar Nr.: KP K 248
Bezeichnung: zweiteiliges Sommerkleid mit dunkelblauen Samtbesätzen
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1881
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Baumwolle, Seide (Samt), Metall (Haken, Ösen)
Maße: Jacke vordere Mitte 55,5 cm (Länge)
Jacke hintere Mitte 43 cm (Länge)
Ärmel 55,5 cm (Länge)
Schulter 36 cm (Breite)
Jacke Taille 66 cm (Umfang)
Rock vordere Mitte 102 cm (Länge)
Rock hintere Mitte 106 cm (Länge)
Rock Taille 66 cm (Umfang)


Katalogtext:
2-teiliges Sommerkleid aus mit einem Blütendekor bedrucktem Baumwollbatist und dunkelblauen Samtbesätzen.

Die Jacke hat einen kleinen Stehkragen, der mit dunkelblauem Samt besetzt ist und lange, schmale Ärmel mit Manschetten aus dem gleichen Samt. Sie ist hüftlang, endet vorne in einer Schneppe und hinten in einem langen, ursprüglich geteilten Schoß. Auf der linken Seite ist auf Hüfthöhe eine kleine Uhrentasche aufgesetzt.
Die Vorderteile sind im Schulter-, Taillen- und Schoßbereich stark eingekraust und fallen im Brustbereich in lockeren Falten. Ursprünglich wurde die Jacke vorne mit 17 Knöpfen geschlossen, die vermutlich ebenfalls mit dem dunkelblauen Samt bezogen waren.
Die Säume der Vorderteile sind mit Samt besetzt, auf der rechten Seite endet der Besatz in einer langen Schleife, die den Verschluss der Jacke verdeckt. Im Rücken sind die geteilten Schöße vermutlich nachträglich diagonal übereinander geheftet und darauf eine große, gebauschte Doppelschlaufe aus dem Kleiderstoff aufgesetzt worden. Deren Mitte ist mit der gleichen, langen Samtschliefe garniert wie die Schneppe.
Das Futter besteht aus weißem Baumwollsatin und im Rücken ist ein Taillengurt angenäht, der vorne mit Haken und Ösen geshlossen wird.

Der Rock ist schmal geschnitten und setzt glatt am Bund an, nur die hintere Tournürenpartie ist stark angekraust. Am unteren Rand ist ein breiter, plissierter Volant aufgesetzt, dessen Falten durch ein untergenähtes Leinenband am Aufspringen gehindert werden. An den glatten Rockpartien sind zwei weitere dieser Volants übereinander gesetzt, während die Tournürenzone frei bleibt. Hier sind stattdessen unterhalb des Gesäßes ein Tunnel für einen Stahlbügel und in Höhe der Kniekehle ein Banddurchzug eingenäht, mit denen die Rockweite und der Umfang der Tornüre verändert werden kann.
Außerdem ist an der rechten Rockschlitzkante zwischen Bund und Banddurchzug ein weiteres Band angenäht, das mit mit einem Haken und 2 Ösen besetzt ist und mit dem die hintere Rocklänge reguliert werden konnte. Möglicherweise ließ sich so eine - ohnehin nur sehr kurze - Schleppe aufnehmen und stattdessen den Tournürenbausch vergrößern.

Babette Küster
Jan. 2021




Letzte Aktualisierung: 28.02.2024



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