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weißes Chemisenkleid mit Ajourstickerei



weißes Chemisenkleid mit Ajourstickerei


Inventar Nr.: KP 1918/59 (K 255c)
Bezeichnung: weißes Chemisenkleid mit Ajourstickerei
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1812
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Baumwolle, Perlmutt (Knopf)
Maße: vordere Mitte 120,5 cm (Länge)
hintere Mitte 123 cm (Länge)
Schulter 31 cm (Breite)
Taillenlinie 80 cm (Umfang)


Katalogtext:
Chemisenkleid aus weißem Baumwollbatist/ Mull mit reicher Ajourstickerei.

Laut Zugangsinventar ist dieses Kleid als Teil eines Konvoluts von Spitzen und Stickereien in die Sammlung gelangt, was u. U. den weiteren Umgang mit dem Objekt erklärt.

Das Oberteil des Kleides ist auf Figur gearbeitet und der Ausschnitt mit einer Blende besetzt, in die möglicherweise ursprünglich ein Zugband eingezogen war. Es endet knapp unter der Brust.
Die Ärmel fehlen, nach dem Stil von Kleiderschnitt und Stickerei zu urteilen, dürfte es sich um kurze Ärmel gehandelt haben, die evt. am Saum zusammenzuziehen waren.

Der Rock ist leicht ausgestellt, setzt vorne und an den Seiten glatt am Oberteil an und ist im Rücken leicht angekraust. Der Saum endet in einer reich bestickten Bogenkante.

Zwischen Oberteil und Rock ist ein Tunnel eingenäht, durch das ein Zugband gezogen ist. Heute reicht es nur noch bis zu den hinteren Nähten des Seitenteils und kann von dort im Rücken gebunden werden. Ursprünglich reichte es bis zur hinteren Mitte und diente auch zur Regulierung der Weite.

Das Kleid wird im Rücken geschlossen. Das heute in die Ausschnittblende eingearbeitete Knopfloch mit dem zugehörigen Knopf ist eine nachträgliche Zutat. Diese Änderung dürfte spätestens im Museum vorgenommen worden sein, als das nicht zugehörige Chemisenoberteil (KP 1918/61 - K255b) als Bluse an das Kleid genäht wurde. Der originale Verschluss bestand aus Zugbändern in der Ausschnitt- und der Taillenblende.

Die Ajourstickerei in weißer Baumwolle besteht aus einem Flächenmuster von schattierten Löchern, daszum Saum hin in eine Reihe von palmettenartig angeordneten Blumensträußen übergeht, die jeweils in einem Bogen der Saumkante liegen. Der Abschluss besteht aus einer weiteren Reihe von dicht aneinander gesetzten Löchern. Der Rock wurde nach der Fertigstellung bestickt, für das Oberteil verwendete man das bereits bestickte Gewebe.

Babette Küster
Jan. 2021



Literatur:
  • König Lustik!? Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen. München 2008, S. 463-464, Kat.Nr. 400b.


Letzte Aktualisierung: 15.04.2024



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