Teller auf Standring; Frauenkopf



Teller auf Standring; Frauenkopf


Inventar Nr.: T 460
Bezeichnung: Teller auf Standring; Frauenkopf
Künstler / Hersteller: white-saccos Painter (320 v. Chr. - 300 v. Chr.), fraglich
Kantharos-Gruppe (330 BC - 300 BC), fraglich
Datierung: 320 - 300 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Apulien
Material / Technik: Hellbrauner Ton mit rotbraunem Überzug; schwarzer Glanztonüberzug; weiße, orangegelbe und purpurrote Deckfarbe.
Maße: 24,2 cm (Durchmesser)
4,2 cm (Höhe)
Fußdurchmesser 7,4 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Der flache Teller hat einen schmalen Horizontalrand, der durch einen Absatz gebildet ist, und steht auf einem niedrigen profilierten, durch eine Rille abgesetzten Fußring. Die Telleraußenseite ist mit schwarzem Glanzton überzogen bis auf die tongrundige Rille am Randansatz und den purpurrot kolorierten Rand. Die Innenseite zeigt in einem Medaillon einen Frauenkopf im Profil nach links. Die Dargestellte trägt eine reich geschmückte Haube, verziert mit weißen und orangegelben Streifen sowie Punkt- und Kreuzbändern, die mit schwarzen und purpurfarbenen Streifen abwechseln. Die Frau trägt ferner ein Strahlendiadem, Ohrschmuck und eine Halskette in weißer bis orangegelber Farbe. Vor ihrem Gesicht befindet sich eine Schale mit aufgesetzten weißorangegelben Streifen und einer Punktreihe; hinter ihrem Kopf sind in gleicher Farbe eine Rosette aus drei Punkten und eine Blüte zwischen zwei Punkten angegeben. Das Medaillon ist von einem Wellenmuster gerahmt. Es folgt ein Band mit weißen Blättern, auf beiden Seiten eine eingeritzte Lilie. Der Tellerrand zeigt ein schraffurartiges Muster.

Frauenköpfe im Profil sind ein geläufiges Dekorationsmotiv unteritalischer Gefäße. Es kann in der griechischen Vasenmalerei bis ins 7. Jh. v. Chr. zurückverfolgt werden, gewinnt jedoch erst ab der Mitte des 4. Jhs. in Unteritalien an Bedeutung. Häufig fehlen jegliche Attribute, so daß eine Deutung unsicher bleiben muß. So meinte man Bildnisse von Göttinnen erkennen zu können, die mit Fruchtbarkeit und Tod zu verbinden sind (Demeter, Persephone, Aphrodite).

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 264, Kat.Nr. 190.
  • Splitter, Rüdiger: Vollendetes Leben. Vasenbilder aus Apulien. Kassel 2006.


Letzte Aktualisierung: 27.11.2023



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