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Bauchamphora - Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Kriegerabschied



Bauchamphora - Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Kriegerabschied


Inventar Nr.: T 384
Bezeichnung: Bauchamphora - Herakles ringt mit dem nemeischen Löwen; Kriegerabschied
Künstler / Hersteller: Gruppe E (560 BC - 540 BC)
Datierung: um 540 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Hellbrauner Ton mit Überzug; schwarzer Glanztonüberzug; weiße und dunkelrote Deckfarbe
Maße: 32 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 23,5 cm (Durchmesser)
Fußdurchmesser 12,5 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das bauchige Gefäß auf echinusförmigem Fuß, mit niedrigern Hals und kantiger, überkragender Lippe weicht lediglich im kleineren Format und in der vierkantigen, bemalten Ausgestaltung der Henkel von den vorigen Amphorenformen ab. Das metallisch schwarz glänzende Gefäß beherrschen die beidseitigen Bilder in der Schulter-Bauch-Zone. Lippe, Hals, Bauch und Fuß zeigen dunkelrote Streifen; über dem Fuß läuft ein doppelter Strahlenkranz um. Unter einer Lotos-Palmetten-Kette ist auf Seite (A) Herakles im Kampf, auf Seite (B) ein Krieger vor oder nach dem Kampf dargestellt. Herakles hat oben in der Bildmitte den schädlichen, mächtigen Löwen von Nemea (Peloponnes) im Ringergriff beim Maul gepackt und stößt das Schwert in die Brust des angreifenden, sich aufbäumenden Ungeheuers. Von rechts leistet sein Freund lolaos, mit Helm, Panzer, Beinschienen, Lanze und Schwert gerüstet, Beistand und unterstützt den klammernden Griff des Helden, hinter dem ein langgewandeter, gestikulierender Jüngling Anteil nimmt. Die Szene auf (B) ist einfacher komponiert (parataktisch); in der Mitte legt ein nach rechts vorgebeugter, bärtiger Mann in Chiton und Brustpanzer die linke Beinschiene an oder ab; am Boden liegt der Schild, darauf ein Helm mit Feder zwischen Hörnern; von rechts treten eine Frau im Peplos mit einer Binde (Tänie) und ein Jüngling in Chiton und Mantel heran, von links ein nackter Bärtiger mit geballten Fäusten und eine Frau im Peplos mit Kranz. Diese Szene vor einem Kampf (oder danach) hat eine allgemeingültige, dauernde Aussage und zugleich eine beliebig spezifische, zum Beispiel ,Achilleus vor Troja nach dem Tod seines Gefährten Patroklos'.

Die Tötung des nemeischen Löwen galt in der Regel als erste von 12 Heldentaten (Dodekathlos), die Herakles im Auftrag des Königs Eurystheus von Mykene vollbrachte; das Löwenfell trug er fortan als Schmuck und Schutz, das Löwenhaupt als Helm. Die Rüstungsszene auf (B) ist ebenfalls auf das zentrale griechische Bildthema Kampf (Agon), vgl. T 674, zu beziehen.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 128-129, Kat.Nr. 72.


Letzte Aktualisierung: 22.05.2023



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