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Boiotische Dreifuß-Pyxis (Salbgefäß, Exaleiptron, 'Kothon')



Boiotische Dreifuß-Pyxis (Salbgefäß, Exaleiptron, 'Kothon')


Inventar Nr.: T 375
Bezeichnung: Boiotische Dreifuß-Pyxis (Salbgefäß, Exaleiptron, 'Kothon')
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 500 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Böotien
Material / Technik: Hellbrauner Ton; schwarzer Glanzüberzug, auf dem Deckel orangerot; dunkelrote und weiße Deckfarbe; spärliche Ritzung
Maße: 13,7 cm (Höhe)
Höhe mit Deckel 17,6 cm (Höhe)
15,2 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Der Körper in Form einer runden, flachen Dose mit flachem Deckel und knospenförmigem Griff steht auf drei kräftigen, massiven Füßen mit abgesetzten Löwenklauen. Die leicht gewölbte Wandung säumt oben und unten ein wulstiger Grat; die ebenso gewölbte Schulter schließt ein kantiger Grat um die Öffnung, welche den einpassenden Deckel mit einem Grat um den Griff aufnimmt. Von jedem Bein geht als Verstrebung ein gebogener Stab zu einem Zapfen im Boden des Gefäßes aus, umgeben von plastischen Ringen. Die Beine sind monochrom bis auf die figürlich verzierten Flächen über den Löwenklauen: ein bärtiger Mann in gestreiftem Mantel steht nach rechts mit einem Stock und einem Hund an der Leine; auf einem Klappstuhl sitzt nach rechts ein Mann mit langem Spitzbart in einem langen, weißen Chiton und gestreiftem Mantel, einen Zweig in der Hand; nach rechts schreitet ein nackter Mann mit einem Zweig in der erhobenen Rechten und einem weißen Mäntelchen über dem linken Arm. Die helle Gefäßwandung ziert ein Efeu- und Blütenfries mit abwechselnd roten und schwarzen Knospen; auf der Schulter ein Strahlenkranz, ein Band mit Z-förmigen Mustern und ein abwechselnd rotes und braunes Zungenmusterband; auf dem Deckel ein orangerotes Band mit eingeritzten Kreisen, ein abwechselnd rotes und orangerotes Zungenmusterband und ein orangerotes Band.

Das Gefäß gehört einer Gattung an, die im 6. Jh. v. Chr. in Böotien sehr verbreitet war und zu Beginn des Jahrhunderts unter korinthischem und attischem Einfluß entstand. Die Form der Löwentatzen geht auf entsprechende Metall-Vorbilder zurück. Das Gefäß ist als Öl- und Salbenbehälter verwendet worden.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 158-159, Kat.Nr. 94.


Letzte Aktualisierung: 22.05.2023



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