Hygrometer

Katalogtext:
Das Gehäuse des erstmals im Inventar von 1765 der Mathematischen Kammer des Kunsthauses als „Pyramidförmigtes Instrument“ nachweisbaren Hygrometers zeigt die Grundform der 1713 bis 1717 auf dem Oktogon errichteten Pyramide, auf der die Herkulesstatue steht. Alle architektonischen Gliederungselemente wie Gesimse und Rahmungen sind weggelassen. Über dem würfelförmigen Unterbau auf Kugelfüßen folgt die Pyramide, deren rundbogig abgeschlossene und achteckige Öffnungen dem realen Bauwerk in Anzahl und Anordnung exakt entsprechen. Auf dem Postament ist eine Scheibe montiert, auf deren Papierskala der von einer Darmsaite im Inneren bewegte Messingzeiger Veränderungen der Luftfeuchtigkeit anzeigt.

Die Verwendung des Architekturmotivs der Pyramide des Oktogons für ein Instrument spiegelt den Bekanntheitsgrad und die Popularität von Landgraf Carls prominentestem Bauwerk wider. Das Stück lässt sich mit anderen Modellarchitekturen der landgräflichen Sammlung, die ebenfalls als Hygrometer dienten, in Verbindung bringen (Inv.-Nr. APK F 77 und APK F 78).

(G. Fenner, 2018)

• Justi, Ferdinand: Hessisches Trachtenbuch. Marburg 1905.
• Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 399, Kat.Nr. IX.48.