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Pleninger Steintisch, Tischplatte, fragmentiert



Pleninger Steintisch, Tischplatte, fragmentiert


Inventar Nr.: SM 4.7.2445
Bezeichnung: Pleninger Steintisch, Tischplatte, fragmentiert
Künstler / Hersteller: Andreas Pleninger (tätig 1585 - 1607)
Datierung: 1605
Objektgruppe: Kleinkunst u. Handwerk / Verschiedenes
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Solnhofer Kalkstein, beigefarbig, geätzt (Hochätzung), polychrom gefasst, teils vergoldet
Maße: D: 155, H.: ca, 2,5 (Objektmaß)
D: 162 cm, H.: ca. 5,0 cm mit Rahmen (Objektmaß)


Katalogtext:
Polychrome geätzte Tischplatte, unvollständig erhalten. Teil eines Tisches mit dreieckigem Unterbau, aus dem Vorzimmer R. 3 der Löwenburg. In der kreisförmigen Mitte Darstellung des Midasurteils, des Musikwettbewerbs zwischen Apollo und Pan, kommentiert durch ein umlaufendes 5 cm breites Schriftband mit lateinischer Schrift. Äußerer, breiter Ring mit Ovalen und Kreisen im Wechsel. Die Noten eines sechstimmigen Kanons mit lateinischem Text füllen die Ovale, in den Kreisen jeweils der entsprechende deutsche Text: ''Musica noster amor - Die Music gönt uns gott zu freud, dran wünn die Menschen diser Zeit, Ihr übung han in Ewigkeit.'' In den Zwickeln zwischen den Kreisformen sitzen die neun Musen auf unterschiedlich gestalteten Kapitellen. Sie werden ergänzt durch Athene, Ceres und Bacchus. Dadurch ergibt sich folgende Abfolge: Calliope, Urania, Polyhymnia, Athene, Terpsichore, Clio, Thalia, Ceres, Euterpe, Erato, Melpomene und Bacchus. Die Kapitelle ruhen auf groteskem Ornament, an dessen Fuß sich Paare oder Gruppen von geflügelten Putti mit unterschiedlichen Attributen befinden. Abschluss durch schwarz gefasster Rand. Unterhalb der Muse Melpomene in vergoldeten Zahlen datiert: 1605.
Von Landgraf Moritz d. Gelehrten als Repräsentationsstück für die Kasseler Kunstkammer in Auftrag gegeben, wobei das Bildprogramm möglicherweise vom Landgrafen selbst entworfen wurde. Midasurteil nach Vorlage eines 1590 entstandenen Kupferstichs von Hendrik Goltzius.
1697 befand sich der Tisch als Teil der Kasseler Kunstkammer im Marstall des Kasseler Residenzschlosses, 1767 im Stein- oder Skulpturzimmer des Schlosses.
Überarbeitet v.Meter 2.6.04



Literatur:
Zeidler, Jana: Die polychrome Renaissance-Tischplatte aus Solnhofer Kalkstein von der Löwenburg in Kassel. Herstellung, Technologie, Möglichkeiten der Konservierung und Restaurierung, Diplomarbeit, Köln 1998


Letzte Aktualisierung: 20.07.2023



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