Standuhr
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Inventar Nr.:
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SM 4.4.66 |
Bezeichnung:
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Standuhr |
Künstler / Hersteller:
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David Roentgen (1743 - 1807), Hersteller
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Datierung:
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um 1770/1771 |
Objektgruppe:
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Uhren und Instrumente (Kleinkunst und Handwerk) |
Geogr. Bezug:
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Material / Technik:
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Korpus Eiche, gefärbtes Ahorn, Mahagoni, Rosenholz, Marqueterien: Ahorn, Birke, Buchsbaum, gefärbte Obsthölzer u. Perlmutt, vergoldetes Messing |
Maße:
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245 x 63 x 40 cm (Objektmaß)
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Katalogtext:
"Auf ausladenden geschnitzten Akanthusblattfüßen ein hoher rechteckiger Sockel, der mit einer zurückschwingenden Kehle in den schlanken Pendelkasten übergeht. Darüber der vorspringende Uhrkasten mit Aufsatz. Den abgeschrägten vorderen Ecken von Pendel- und Uhrkasten ist jeweils eine Viertelsäule aus Ahornmaser mit Bronzemontierung vorgestellt. Die verglaste Tür des Uhrkastens in einem hohen Bogen nach oben gezogen.
Über einer Gebälkzone der Aufsatz mit durchbrochenen, seidenhinterlegten Metallgittern und Akanthusschnitzerei an den Ecken. Die ursprüngliche Bekrönung über der vorspringenden stilisierten Eierstableiste - bei Vergleichsbeispielen Palmette oder Knauf - fehlt.
Die Seiten des Pendel- und Uhrkastens mit messingvergitterten und stoffhinterlegten Schallöffnungen versehen.
Der Eichenkorpus mit gefärbtem Ahorn furniert, das am Sockel und Pendelkasten mit verschiedenen Hölzern eingelegt ist. Vorne am Sockelkasten Darstellung von einer Vogelfalle und -käfigen mit Uhu und Lockvögeln; Sockelseiten mit Blumenkorbgehängen. An der Vorderseite des Pendelkastens ''a la mosaique'' eingelegte Szene nach einem Entwurf von Januarius Zick (1732-1797): Vor einer Hütte mit Palme im Hintergrund treffen eine Chinesin und ihr schirmtragender schwarzer Diener auf einen Vogelhändler.
Das emaillierte Zifferblatt der Uhr von vergoldeter getriebener Messingplatte umgeben, in den Ecken plastische Putti mit Festons. Darüber halbkreisförmige Mondphasentafel.
Uhrwerk von Peter Kinzing mit Achttage-Geh-und Schlagwerk sowie Datumsanzeige. Zimbal-Spielwerk fehlt.
Inv. überarbeitet Dräger 13.10.1995
Zustand: Konservierung des Gehäuses durch Fr. Klinzmann, Becker, Dummer 06/2007
Restaurierung des Uhrwerkes durch Herrn Fowler, 10/2004
(2007) Allgemein:
Leicht verwahrloster Zustand: Verschmutzungen, Textil zerschlissen, fehlende Holzteile, Risse, Vergoldungen durchgerieben, Lacke an Messing abgerieben, Metalle korrodiert, Reste von Metallputzmitteln auf den Metallen
Das lichtabgedeckte Ahornfurnier ist heller/grauer.
Durch das Putzen der Metallteile ist das gefärbte Ahornfurnier an vielen Stellen heller.
Der frühere Aufsatz und das Zimbal- Spielwerk fehlen.
Uhrenkasten:
- stark verschmutzte Akanthusschnitzerei, Wasserflecken
- Risse in der jetzigen Deckplatte
- lose Holz- und Metallteile
- Tür: fehlende Profilleistchen aus Rosenholz, einige dünner ergänzte Leistchen in Längsholz
- auf der linken Seite abgefallene Metallummantelte Holzprofilleiste, noch vorhanden, diverse offene Fugen, Risse
- auf der rechten Seite lose Metallprofilleistchen, ein Loch auf der rechten Rahmenseite, Textil mehrmals gerissen
- oben rechts Furnierfehlstück (wohl dunkel gebeiztes Ahorn)
- der Schließhaken zum Schließen des Schlosses und der Schlüssel fehlen
- durchgeriebene Vergoldungen und Lackierungen auf dem Messing
- der Fensterkitt im Innenbereich der Tür ist stark craqueliert und ausgeblichen
Pendelkasten:
- auf der Vorderseite mehrere tiefe und feine Risse, wenig loses Furnier im Bereich der Risse und alte Kratzer und Dellen
- an den Seiten viele Furnierfehlstellen, vor allem im Bereich der Rahmung der ausgesägten Messingbleche, offene Fugen
- Tür an der rechten Seite an der Leimfuge geöffnet, gesamte Tür ist windschief, Riss in der Mitte der Tür. Die Scharniere sind lose, es fehlen Schrauben.
- an der rechten Seite unten fehlt ein Teil der Profilleiste aus Rosenholz
- rechts oben, wo der Uhrenkasten eingeschoben wird, fehlt Furnier und ein Teil der Blockintarsie
- Wasserflecken auf der linken unteren Profilleiste
- zerschlissenes Textil, alte aufgeklebte Ergänzungen
- an den Metallen befinden sich Reste von alten Putzmitteln, korrodierte Oberflächen, durchgeriebene Oberflächen (Metall/Messing war wohl lackiert, Lack jetzt abgerieben, somit ist die Oberfläche korrodiert)
- die rechte untere metallummantelte Profilleiste ist während des Verpackens abgefallen
Sockel:
- zwei tiefe Risse im Furnier, da die Fugen des Konstuktionsholzes sich geöffnet haben, loses Furnier im Bereich der Risse
- mehrere feine Risse im Furnier auf allen Seiten
- alte Kratzer quer im oberen Drittel, diverse Dellen vor allem auf der rechten Seite
- Füße sind stark verschmutzt, auf der linken Seite (der lichtzugewandten Seite) sind sie heller als auf der rechten Seite
- Reste von Putzmittel auf dem Furnier oberhalb der Metallprofilleisten, das Furnier ist hier heller
- Wasserflecken auf der unteren Profilleiste
Metall:
Das durchbrochen gearbeitete Messingblech war ehemals blank poliert und lackiert. Die Bleche wurden mit Messing-Nägeln von der Außenseite her am Holz des Uhrenkorpus fixiert. An den Kreuzungspunkten sind Blüten aus Silber angebracht (mit Silberstiften genietet), die im Mittelbereich braun-schwarz gefasst sind. Wenige Blüten wurden im Laufe der Zeit ergänzt.
Die Säulenabschlüsse (Basen und Kapitelle) an der Vorderseite bestehen aus vergoldeter Bronze.
Die Oberfläche der Silberblüten war schwarz angelaufen.
Der Lack auf dem Messing hat sich lediglich vor allem an den Randpartien erhalten, er fehlt großflächig vor allem an den Gitterbereich des Aufsatzes und ist dort dunkel angelaufen. An den Seitenblechen ist der Erhaltungszustand besser.
Die Oberfläche ist durch fest sitzende Staubauflagerungen und Putzmittelreste verschmutzt. (Putzmittelreste vor allem in den Ecken der Rauten, an den Stellen ist Korrosion vorhanden)
Literatur:
- Kreisel, Heinrich; Himmelheber, Georg: Die Kunst des deutschen Möbels. Klassizismus, Historismus, Jugendstil. 2. Aufl. München 1983, S. 17, Abbildung S. Nr. 15.
Letzte Aktualisierung: 02.07.2025