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Kaminuhr



Kaminuhr


Inventar Nr.: SM 4.4.134
Bezeichnung: Kaminuhr
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: Mitte 18. Jh.
Objektgruppe: Kleinkunst und Handwerk / Uhren und Instrumente
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Gehäuse Eiche, Nadelholz, Marketerie aus Schildpatt mit eingelegtem, teils graviertem Messing, Messing- und Eisenbeschläge, feuervergoldete Bronzen, Glas, Zifferblatt Email mit arabischen Zahlen für die Minuten und römischen für die Stunden.
Maße: 94 x 46 x 19,5 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Kaminuhr, reiche Bronzearbeit über Holzkern, der teilweise nach Boulleart dekoriert ist mit Metall- und Schildpatteinlagen in Band- und Rankenornamenten, die zum Teil fehlen oder beschädigt sind.
Das Uhrgehäuse ist in einer bauchigen, geschwungenen Form gebildet, die auf Volutenfüßen ruht. Die Profile sind als Rocailleornamente aus Bronze ausgebildet, unten über den Füßen gehen sie in je einen Drachen über, der sich an die Ecke schmiegt. Über den bauchigen Ausbuchtungen an den Seiten Akanthuslaubornament aus Bronze, aus dem ein sich zur Seite neigender, weiblicher Kopf hervorgeht, der über das Gehäuse hinausragt. Das fleischige Blattornament zieht sich weiter, der Form des Uhrglases folgend, und endet in der Mitte in einem Rocailleornament. Auf dem Uhrglas der Front zwischen Muschelornamentik musizierender Knabe mit Saiteninstrument. Das plastische Rokoko-Ornament und die strengere Ornamentik der Boullearbeit gehen nicht zusammen. Das Uhrglas ist gerahmt von einem vergoldeten Holzprofil. An den Seiten des Gehäuses ist ebenfalls Glas eingesetzt, so daß das Uhrwerk (Schlagwerk) mit dem Pendel am Metallstab sichtbar wird.
Das Zifferblatt in getriebenem vergoldetem Messing mit Rocailleornamenten, mit eingelegten römischen (Stunden) und arabischen (Minuten) Emailzahlen in Bohnen- und Kartuschenform. Die schwarzen Zeiger sind durchbrochen gearbeitet.
In der Mitte des Ziffernblatts als Relief Portraitbüste im Profil eines Mannes, über seinem Kopf ein Lorbeerzweig (?), eingerahmt von einem Blumengebinde mit stilisierten Lilien.
Unter dem Ziffernblatt ein durchbrochenes vergoldetes Bronzeornament mit Rocaillen und rankenden Blättern, darin ein kleineres silbernes Zifferblatt, das aber nur die Zahlen (römisch) I -IV und die Bezeichnung 12 34 trägt. Keine Zeiger, vielleicht Nr. des Verfertigers? Dieser am Uhrwerk auf der Rückseite eingraviert: Johan Michel Pfeiffer Fuld (also Fuldaer Arbeit).
Sicher ursprünglich nicht zugehörig die bekrönende Figur einer Athena mit Lanze und Wappenschild, das die Buchstaben M A als Spielgelmonogramm unter Krone zeigt. Diese Figur stammt von einer Uhr der Marie Amalie von Curland (Gem. des Landgrafen Carl), die bei Entstehung dieses Gehäuses längst verstorben war. Die Befestigung passt auch nicht.
Glockenspiel fehlt, im unteren Teil könnte einmal eine Spieluhr gewesen sein, auch diese fehlt.
Altinventarkarte: 5 Glocken.
Inv. Granados 10.2003




Letzte Aktualisierung: 02.08.2022



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