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Korbaufsatz



Korbaufsatz


Inventar Nr.: SM 4.7.3052
Bezeichnung: Korbaufsatz
Künstler / Hersteller: Pierre-Philippe Thomire (1751 - 1843)
Datierung: 1810/1825
Objektgruppe: Kleinkunst u. Handwerk / Verschiedenes
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Bronze, gegossen, vergoldet (Matt- u. Glanzvergoldung), reliefiert, ziseliert, Eiche, verschraubt
Maße: H. 54,7 D. (Fuß): 18,6 (Objektmaß)


Katalogtext:
Hoher Rundsockel mit profilierter Basis und Karniesleiste mit aufgelegtem stilisiertem Blattfries. Die Wandung des Sockels mit einem Punktdekor fein ziseliert. Darauf appliziert 3 schreitende, geflügelte Putti, die zwischen sich über die Schulter gelegte Blütengirlanden tragen. Der obere Abschluß des Sockels vorkragend mit geriffeltem Friesband. Darüber eine flache Basisplatte mit Rand im Punktdekor entsprechend der Sockelwandung. Auf der Basis 3 mit dem Rücken zueinander stehende Frauenfiguren. Sie tragen fußlange, antikisierende Gewänder, die bei jeder der Figuren etwas variieren und setzen jeweils das rechte Bein als Standbein leicht vor. In den vorgestreckten, auf Schulterhöhe angehobenen Armen halten sie einen füllhornähnlichen Aufsatz, den ein Fruchtkorb mit Blütengirlande abschließt. Im hochgesteckten Haar tragen sie jeweils einen Blütenkranz, zwei der Figuren zusätzlich eine Binde. Zwischen den Figuren wächst aus einem Stab ein kelchförmig gebildeter, mit stilisierten Blättern belegter Aufsatz heraus, der in einem durchbrochen gearbeiteten Korbteil mit nach außen gebogenem Rand endet.
Wilhelmshöhe Inv.Verz. Bd. Ia S. 59
Die drei Frauengestalten, der untere Teil des Mittelschaftes und der Sockel entsprechen den Leuchtern des Tafelaufsatzes des Lucien Bonaparte ((1810-1814), Musée Marmottan, Paris. Als Ursprung gelten zwei Toilettetischleuchter einer silbernen Garnitur, welche die Stadt Paris 1810 der Kaiserin Marie-Louise schenkte. Der Entwurf dieser Silberleuchter stammte von Prud´hon, die Formen wurden von Roquir modeliert, die Stücke vom Silberschmied Odiot gegossen und montiert, während Thomire die Ziselierung besorgte. Eine vergleichbare Ausführung des Blumenkorbes mit Sockel in Form einer Säulentrommel besitzt nach Ottomeyer das Kunstgewerbemuseum Köln. Vgl. auch ein ähnliches Stück mit variierendem Sockel und Korb aus dem Besitz von König Max I. Joseph von Bayern im Wittelsbacher Ausgleichsfond, München. Bei dem Stück Inv. Nr. 4.7.3052 könnte es sich um eine Arbeit Thomires handeln, der erwiesenermaßen das Modell der ''drei Frauen mit Füllhörnern'' übernahm und zur Grundlage seiner Produktion von Tafelaufsätzen machte.
Das Stück wahrscheinlich zugehörig zum Tafelaufsatz 4.7.2989.
Inv. v.Meter 01.09.1999



Literatur:
  • König Lustik!? Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen. München 2008, S. 348-349, Kat.Nr. 239b.

Siehe auch:


  1. SM 4.7.2989: Tafelaufsatz


Letzte Aktualisierung: 06.09.2023



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