Lackkommode



Lackkommode


Inventar Nr.: SM 2.4.110
Bezeichnung: Lackkommode
Künstler / Hersteller: Jean Deforge (+ nach 1757), Zuschreibung
Antoine Mathieu Criard (1724 - 1784), Händler
Datierung: um 1755
Objektgruppe: Möbel / Kommoden
Geogr. Bezug: Paris
Material / Technik: Blindholz Eiche u. Tanne, furniert, französicher Lack, feuervergoldete Bronzebeschläge, Marmorplatte
Maße: 88,5 x 152 x 66,5 (Objektmaß)
Beschriftungen: Marke: c-coronné Schlagstempel an den Beschlägen


Katalogtext:
Geschweifte, zweitürige Kommode auf kurzen Füßen. Korpus Tanne und Türen Eichenholz. Türen und Seiten der französichen Arbeit mit asiatischen Lackarbeiten furniert. Lackmalerei und -relief in den Farben Gold, Grau, Braun und Rot, an Türen und Seiten fast spiegelbildlich. Minimale ''okibirame''- Goldstreutechnik. An der Front Chrysanthemenstauden und chinesische Glockenblumen aus einem Felsen hervorwachsend, darauf jeweils ein sitzendes Vogelpaar. Auf den Kommodenseiten spiegelbildliche Landschaftsdarstellungen mit Häusern und Bäumen an einem See, im Hintergrund große Päonienzweige. Die asiatischen Tafeln waren möglicherweise zuvor bereits an anderen Möbeln verwendet und später durch Nacharbeit der Malerei diesem Möbelstück angepaßt.
Reiche vergoldete Bronzebeschläge - Rocaillen, von Blütenranken umwunden - sind wie Rahmen um die Darstellung gelegt, die vorderen Ecken und Füße durch Beschläge betont. Der Bronzebeschlag an der rechten Tür oben trägt als Punze ein gekröntes C.
Türinnenseiten mit rautenförmiger Bandeinlage aus Pflaumenholz. Im Innern Aufteilung durch einen Einlegeboden. Ursprünglicher blauer Seidenmoiré durch purpurrotes Papier überklebt. Geschwungene Platte aus Brecciamarmor leicht überstehend.
Sign.: M.CRIARD (im Hirnholz vorne links); Beschauzeichen: JME (jurande des menuisiers-ebénistes); Bronzestempel: gekröntes C
Inv. überarbeitet Dräger 10.10.1995



Literatur:
Bleibaum 1926, S. 70
Einsingbach u.a. 1980, S. 66, Abb. 46
Czarnocka 1989, Kat. Nr. 42.1-2
Demetrescu 1992, S. 72, Abb. 13
Vgl.: Inv. Nr. 2.4.96, 2.5.92 u. 2.5.93
Guérin 1911, Taf. 16
Pradère 1989, S. 177, Abb. 160
Diesinger 1990, Kat. Nr. 36 u. 104-9

Siehe auch:


  1. SM 2.4.96: Lackkommode


Letzte Aktualisierung: 02.11.2020



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