Aufsatzschreibtisch, Bonheur du jour



Aufsatzschreibtisch, Bonheur du jour


Inventar Nr.: SM 2.3.113
Bezeichnung: Aufsatzschreibtisch, Bonheur du jour
Künstler / Hersteller: Johann Christian Härders (1760 - 1828), Zuschreibung
Datierung: um 1800
Objektgruppe: Möbel / Schreibmöbel
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Mahagoni massiv und auf Eiche furniert. Kupferlegierung, gegossen, ziseliert und vergoldet. Emailzifferblatt, weiß.
Maße: 118 x 95 x 45,5; Schreibplatte 74 x 91 x 22,5 bzw. 45 (Objektmaß)


Katalogtext:
Aufsatzschreibtisch, sog. Bonheur du jour. Kleiner Damenschreibtisch auf vier konischen Vierkantbeinen mit abgesetzten Würfelfüßen, oben Rundstäbe und metallene Gesimsleiste. Rechteckiger Tischkasten mit Zargenschublade und aufklappbarer Schreibplatte. Mittig rautenförmiges, gerilltes Schlüssellochschild, links und rechts rechteckige Felder mit gerillter Metalleinfassung. Schmalseite der Felder am Schlüssellochschild rechtwinkelig eingezogen. Front der Vorderbeine und Zargenfront darüber mit quergerillten Metallplatten beschlagen. Entlang der rückwärtigen Längsseite dreiteiliger Aufsatzkasten mit architektonischer Gliederung. Vier kannelierte Pfeiler gliedern die Front mit je einer nach links bzw. rechts verschiebbaren Jalousietür mit dahinterliegender Feldereinteilung. Mittig vergoldetes zweiteiliges Metallschild mit eingelassener Uhr, oben plastische Schleife, unten Draperiegehänge und gegenständiges Greifenpaar mit Medusenhaupt. Weißes Emailzifferblatt mit arabischen und römischen Ziffern. Die Rückseite des Uhrwerkes unter der silbernen Glocke ist wie folgt bezeichnet: 1 Million/ 206 478, daneben eingeritzte Nr. ''12/981[c]''. Über der Dreifeldereinteilung des Aufsatzes Metopen-Triglyphen-Fries und Gesims. Oben gestufter Abschluß, mittig erhöht mit dreiseitiger Galerie, an den Seiten geschlossene Galerien. Maße v. Aufsatz ohne Galerie 42 x 95 x 22,7.
Bemerkung: Autopsie des Damensekretärs am 12.08.1997 durch Herrn Dr. Christiani, Städtisches Museum Braunschweig. Christiani schreibt den Damensekretär dem Umkreis der Kunsttischlerei Johann Christian Härders aus Braunschweig zu - und nicht wie von Huth beschrieben der Werkstatt Johann David Hackers aus Berlin -. Der Braunschweiger Damensekretär, der sicher der Roentgennachfolge-Werkstatt Johann Christian Härders zugeschrieben werden kann, unterscheidet sich nur unwesentlich von dem Damensekretär in Kassel. Die Abmessungen der Sekretäre weichen nur geringfügig voneinander ab. Bronzebeschläge: a) die Front der Zargenschublade in Kassel zeigt Kannelur statt Perlstabzier. b) der Braunschweiger Sekretär besitzt an den Vorder- und Hinterbeinen an zwei Seiten Kannelur. Die Beine stehen zusätzlich unten auf Eicheln. In Kassel ist daher zu prüfen, ob dort noch die Zapflöcher von entsprechenden, heute fehlenden Eicheln vorhanden sind. c) die Platte, auf die das Ziffernblatt mit Rahmen angebracht ist, ist am Kasseler Sekretär breiter. d) der Medusakopf und die Greifen sind am Braunschweiger Sekretär auf Mahagoni montiert, in Kassel auf eine Bronzeplatte. Das Uhrwerk in Kassel ist nicht identisch mit dem Braunschweiger Gegenstück (das Uhrwerk im Braunschweiger Sekretär stammt aus einer Braunschweiger Uhrmacherwerkstatt). Die Glasabdeckung vom Ziffernblatt in Kassel fehlt. (B. Linnemann, 14.10.1997)
Inv. B.Linnemann, 29.11.1999



Literatur:
Huth, Hans: Abraham und David Roentgen. Tf.109 oben links.


Letzte Aktualisierung: 11.04.2024



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum