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Jagdhumpen des Curt Lampmann, Förster zu Spangenberg



Jagdhumpen des Curt Lampmann, Förster zu Spangenberg


Inventar Nr.: SM Lö A 21 (B XIX.131)
Bezeichnung: Jagdhumpen des Curt Lampmann, Förster zu Spangenberg
Künstler / Hersteller: Meister des Spangenbergglases
Augustin Gundelach, fraglich
Datierung: 1616
Objektgruppe: Kunstgegenstände mit jagdlichen Motiven
Geogr. Bezug: Niederhessen
Material / Technik: Glas (Kali-Kalkglas), Email- und Goldmalerei
Maße: 24,1 cm (Höhe)
Öffnung 12 cm (Durchmesser)
Standring 12,7 cm (Durchmesser)
Beschriftungen: CVRT LAMPMAN FVRSTER ZU SPANGENBERGK 1616


Katalogtext:
Der aufwändig mit Emailfarben und Gold bemalte Glashumpen ist ein Geschenk an den Spangenberger Förster Curt Lampmann, dessen Name und die Jahreszahl oberhalb des Standringes festgehalten wurden. Die vielfigurige Darstellung schildert die Szenen einer Treibjagd, die Lampmann, selbst im Bild dargestellt, hoch zu Ross sitzend beaufsichtigt. Hunde und ein Jagdgehilfe in Lederwams und Kniehose, bewaffnet mit Horn und Saufeder, treiben das Wild – darunter Hasen, Füchse, Wildschweine und ein Hirsch - in einem mit Netzen abgesperrten Bezirk. Es könnte sich somit bei der dargestellten Szene auch um die Vorbereitung, das heißt um das Zusammentreiben des Wildes für eine Eingestellte Jagd handeln. Im Bildhintergrund ist die Försterei als burgähnliches Gebäude zu erkennen.
Darstellungen von Jagdszenen auf Emailgläsern sind keine Seltenheit. Durch den hohen Holzverbrauch der in den Wäldern liegenden Glashütten war es für die Hüttenmeister wichtig, sich das Wohlwollen der verantwortlichen und einflussreichen Forstbeamten zu sichern. So waren mit Jagdszenen bemalte Glashumpen beliebte Geschenke.
Belegt ist der prächtige Glashumpen Curt Lampmanns in der landgräflichen Sammlung bereits bei Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel (1682-1760), der ihn im Glaskabinett seines ab 1749 errichteten Galeriegebäudes aufbewahrte.

Stefanie Cossalter-Dallmann (11.5.2017)



Literatur:
  • Moritz der Gelehrte. Ein Renaissancefürst in Europa [Begleitpublikation aus Anlass der Ausstellung in Lemgo, Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, 19. Oktober 1997 - 1. Februar 1998, Kassel, Staatliche Museen Kassel, Orangerie, 6. März 1998 - 31. Mai. Eurasburg 1997, S. 196, Kat.Nr. 225.
  • Schmidberger, Ekkehard; Richter, Thomas; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: SchatzKunst 800-1800. Kunsthandwerk und Plastik der Staatlichen Museen Kassel im Hessischen Landesmuseum. Wolfratshausen 2001, S. 204, Kat.Nr. 87.
  • Höfische Jagd in Hessen. Ereignis, Privileg, Vergnügen. Katalog zur Ausstellung. Museum Schloss Fasanerie, 13. Juni 2017 - 05. November 2017. Museum Jagdschloss Kranichstein [...]. Hessisches Landesmuseum, 27. September 2019 - 12. Januar 2020. Petersberg 2017, S. 33 f., Kat.Nr. I.22.


Letzte Aktualisierung: 02.11.2020



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