Achtsitzige Bank aus dem Rathaus von Frankenberg

Katalogtext:
Die achtsitzige Bank stand etwa 330 Jahre im Frankenberger Rathaus, das nach einem Brand ab 1509 als mehrtüriger Fachwerkbau neu errichtet wurde. Da dem Frankenberger Rat mindestens zwölf Schöffen angehörten, muß es noch weitere Sitzmöbel für die Ratsmitglieder gegeben haben. Der Bildhauer versah die Rückenlehne der Bank mit vielfältigen Schnitzereien, Faltwerk, gedrehten und geflochtenen Stäben, Schreibkielen, Flöten- und Blattmotiven. Die beiden zentralen Felder zeigen das Frankenberger Wappen (steigender Löwe) sowie das große Siegel der Stadt Frankenberg. Die Vorbilder der Motive gehen auf zeitgenössische Druckgrafik zurück, etwa von Hans Sebald Beham oder Heinrich Aldegrever.
(Cornelia Weinberger nach Bettina von Andrian in: Kat. Kassel 2016, Aus der Schatzkammer der Geschichte, S. 54)

• Kippenberger, Albrecht: Philipp Soldan zum Frankenberg, ein hessischer Bildhauer des 16. Jahrhunderts, Meister der Ofenplatten. Wetzlar 1926, S. 123, Kat.Nr. 9.
• Kippenberger, Albrecht: Die Frankenberger Ratsherrenbank. In: Hess. Heimat 18 (1968), S. 130-134, S. B.
• Kreisel Heinrich: Die Kunst des deutschen Möbels. München 1968-1973, S. 132.
• Schmidberger, Ekkehard; Richter, Thomas; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: SchatzKunst 800-1800. Kunsthandwerk und Plastik der Staatlichen Museen Kassel im Hessischen Landesmuseum. Wolfratshausen 2001, S. 90, Kat.Nr. 27.
• Scherner, Antje [Bearb.]; Cossalter-Dallmann Stefanie [Bearb.]: Aus der Schatzkammer der Geschichte. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Petersberg 2016, S. 54, Kat.Nr. 18.