Helm, Dörte


1898 - 1941

Name: Helm, Dörte
Nationalität: D
Lebensdaten: 1898 - 1941
Geburtsort: Berlin, Deutschland, 1898
Todesort: Hamburg, Deutschland, 1941


Dörte Helm war eine Tochter des klassischen Philologen Rudolf Helm (1872–1966) und dessen jüdischer Ehefrau Alice Caroline, geb. Bauer (1873–1947). Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung an der Städtischen Mädchenschule in Berlin-Steglitz folgte die Familie 1910 dem Vater nach Rostock, der dort ab 1907 eine Professur an der Universität angenommen hatte. Dörte Helm besuchte hier bis 1913 das Lyzeum und anschließend für zwei Jahre die Kunstgewerbeschule. Es folgten von 1915 bis 1918 drei Jahre an der Kunstakademie Kassel, u. a. in der Modellierklasse von Carl Hans Bernewitz und als Schülerin Ernst Odefeys (1882–1964), daneben erteilte sie Zeichenunterricht in einem Töchterheim.

Helm studierte 1918/19 an der Hochschule der Bildenden Künste Weimar in der Grafikklasse bei Walther Klemm. 1919 folgte der Wechsel an das Staatliche Bauhaus Weimar als Lehrling in der Wandmalerei- und Textilwerkstatt. Ihre Lehrmeister waren Johannes Itten, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer, Georg Muche und der Bauhaus-Gründer Walter Gropius. 1922 legte sie vor der Weimarer Handwerkskammer die Gesellenprüfung als Dekorationsmaler ab. Bereits 1921 war sie an dem Projekt Haus Sommerfeld von Gropius beteiligt, sie fertigte einen Applikationsvorhang und war beratend bei der Innenausstattung tätig. 1922/23 arbeitete sie in der Weberei-Werkstatt und wirkte 1923 mit in der Ausstellungskommission für die Bauhausausstellung und war auf dieser mit einem Wandbehang und einem Wandschirm vertreten.

Bis 1924 blieb sie als Gesellin am Bauhaus und kehrte dann nach Rostock zurück. Hier wurde sie Mitglied der Vereinigung Rostocker Künstler und des Wirtschaftlichen Verbandes Bildender Künstler. Es folgten längere Aufenthalte in Ahrenshoop, wo sie dei Bekanntschaft mit dem Verleger Peter E. Erichson machte. Reisen führen sie nach Österreich und in die Schweiz (1928). Von 1925 bis 1931 nahm sie regelmäßig teil an den Ausstellungen der Vereinigung Rostocker Künstler, ihre erste Ausstellung hatte sie in Rostock bereits 1920. 1927 organisierte der Barlach-Freund Friedrich Schult eine Ausstellung im Güstrower Museum. 1927/28 wurde sie vom Architekten Walter Butzek mit der Innengestaltung des Warnemünder Kurhauses beauftragt. Die von ihr dort gefertigten Wandbilder wurden nach 1933 zerstört.

1930 heiratete sie den Journalisten Heinrich Heise (1899–1944) und übersiedelte 1932 nach Hamburg-Fuhlsbüttel, da ihr Mann ab 1933 als Schriftleiter bei der Hamburger Programmzeitschrift Funkwacht tätig war. Ab 1933 wurde sie durch das Reichskulturkammergesetz als „Halbjüdin“ mit Berufsverbot belegt, sie konnte nun nur noch schriftstellerisch (teils unter Pseudonym) tätig sein. Im Februar 1941 erlag sie einer Infektionskrankheit. Die Grabrede hielt der Journalist Hugo Sieker und veröffentlichte den Text als Nachruf im Hamburger Anzeiger vom 1./2. März 1941. https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%B6rte_Helm


Letzte Aktualisierung: 02.11.2018



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