Dopff, Daniel Wolf von


1650 - 1718

Name: Dopff, Daniel Wolf von
Lebensdaten: 1650 - 1718
Geburtsort: Hanau, Deutschland, 10.01.1650
Todesort: Maastricht, Niederlande, 15.04.1718
Beruf: Architekt und Militäringenieur; General


Als Sohn eines Zollbeamten und Schulzen der Grafen von Hanau 1650 geboren, trat Daniel Wolf Dopff schon sechzehnjährig in das gräfliche Heer ein und gelangte später in die Dienste von Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg. Am 8. August 1671 wurde er rückwirkend zum 1. Juli 1670 bestallter Architekt des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen. In diese Zeit gehören seine Zeichnungen zum Prinzenhof in Kleve, wo er an der Seite des niederländischen Architekten Maurits Post arbeitete. Im Dienste der niederländischen Generalstaaten kämpfte Dopff ab 1672 gegen das französische Heer. 1675 wurde er Ingenieur-Festungsbaumeister und arbeitete sich in kurzer Zeit zum Leitenden Ingenieur hoch (1679). 1683 kämpfte er unter Georg Friedrich Graf von Waldeck im kaiserlichen Lager gegen die Türken vor Wien und erhielt daraufhin 1685 von Kaiser Leopold den Titel "Reichsfreiherr". Seit dieser Zeit ließ er sich "Baron von Dopff" nennen. 1697 erwarb er die Herrschaft Neercanne in der Nähe von Maastricht, wo er auf den Ruinen der alten Burg das Schloß Aigermont errichtete. Unter dem Grafen von Waldeck, von 1679 bis 1692 Gouverneur von Maastricht, war er seit 1688 Festungsbaumeister der Stadt. In dieser Funktion befaßte er sich mit der Verbesserung und dem Neubau verschiedener Bastionen. 1694 wurde er Festungskommandant unter dem neuen Gouverneur Johann Adolf Herzog von Holstein-Plön und machte sich vor allem durch die Errichtung von Fort St. Pieter auf dem nördlichen Ausläufer des St. Pietersberg 1701/02 sehr verdient. 1713 wurde er schließlich zum Militärgouverneur von Maastricht ernannt, nachdem er diese Position seit dem Tode des vorherigen Amtsinhabers 1704 bereits inoffiziell ausgeübt hatte.
Bei dem in Kassel aufbewahrten ehemaligen Klebeband (Codex Fol. A 37) handelt es sich vermutlich um seinen Nachlaß. In der sog. Wilhelmshöher Kriegskartensammlung, die heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt wird, befinden sich zudem zwei Karten von seiner Hand, ein Plan von Tienen mit den Stellungen (1676) und ein Plan der Schlacht um Gran (1685).

Quellen und Literatur: Bruijn/Reinders 1967; Pessenlehner 1967; Katalog Kleve 1979, S. 408; Güterbock 1989; Brummel 1993; Katalog Maastricht 1998

Stand: September 2004, überarbeitet Mai 2005 u. August 2007 [UH]


Letzte Aktualisierung: 21.03.2017



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