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Schrank, zweitürig



Schrank, zweitürig


Inventar Nr.: 6 G 37
Bezeichnung: Schrank, zweitürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1800
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Oberhessen [Region] (Europa->Deutschland->Hessen)
Material / Technik: Eiche, lasiert, gefasst; Eisen
Maße: 190,5 x 150 x 63 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Zweitüriger, gefasster Schrank aus Eichenholz; plastischer und gemalter ornamentaler Dekor (rot, gelb, dunkelgrün) sowie flächige Bemalung in hellem und dunklem Grün; Typus des Frankfurter Schrankes mit "Ecknasen" an den beiden Ecken der Frontseite; in der Mitte oben Kartusche mit zwei heraldischen Löwen. Vier nachträglich gefertigte Füße (flache Scheiben).
Bemalung in unterschiedlichen Grüntönen; davon abgesetzte Felder mit rotem Grund und gelbem Dekor auf den Türfülllungen und den Rahmenbrettern, linearer Dekor plastisch herausgearbeitet. Auf dem Kranz- und Sockelkasten weitere Bemalung in Dunkelgrün (Blüten u. a.). In der Mitte des Kranzkastens (Frontseite des Gesims) oben ein gerundetes Brettstück, aus dem zwei sich gegenüberstehende Löwen geschnitzt sind, darunter und darüber befinden sich c-förmige Volutenornamente.
Die Rahmenbretter sitzen auf den Brettern der Seitenwände, darauf die gespundeten Rahmenbretter der Rückwand, dazwischen gespundete Bretter mit Nuten; alle Bretter des Korpus an den Stirnseiten mit einer Falz, die in die entsprechenden Nuten von Kranz- und Sockelgesims geführt ist.
Türen aus je zwei rahmenden Längs- und Querbrettern, letztere mit angeschnittenen Zapfen, die im Profil schräg geschnitten (gratartig) und in die entsprechenden Nuten der Längsbretter geführt sind; Rahmenbretter an den Innenseiten mit einer Falz versehen, auf die die Füllungsbretter von außen aufgelegt sind; auf der rechten Tür eine erhabene, oben gerundete Anschlagleiste.
Durch abgeschrägte Ränder facettierte Füllungsbretter; sie sind mit Innenleisten in den Rahmenbrettern befestigt. Kranzkasten aus verzinkten Brettern, darauf die mit Holznägeln befestigte Deckenplatte, sie ragt an den Seiten und vorn über den Kastenrahmen hinaus. Im rechten Winkel schräg gestelltes, gekehltes, gewölbtes und getreppt profiliertes Brett; am unteren Rand des Kastens eine profilierte Leiste (gekehlt, gewölbt, getreppt).
Schrank im Inneren mit dem Korpus an den Seitenwänden verriegelt; durch zwei an den Schnittstellen parallele rechteckige Leisten ist ein Riegel geführt, der an einem Ende verkeilt ist. Der Sockelkasten ist wie der Kranzkasten konstruiert.
Kastenschloss im Inneren; eiserne Angeln, die eine feinere Art des Stützklobens darstellen; rechtes Schlüsselschild fehlt, das linke ist blind und übermalt; linke Tür innen mit Eisenriegeln oben und unten.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)



Literatur:
  • Voigt, Lothar: Ländliche Schränke aus Osthessen und Westthüringen. Mit Anhang: "Zur Lage des ländlichen Schreinerhandwerks in Kurhessen im 18. und 19. Jahrhundert". Kassel 1992, S. 11, 52, Kat.Nr. 11.


Letzte Aktualisierung: 17.12.2018



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