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Schrank, zweitürig



Schrank, zweitürig


Inventar Nr.: 6 G 33
Bezeichnung: Schrank, zweitürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1820/1830
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Östl. Teil Hersfeld-Rotenburg [Landkreis] (Europa->Deutschland->Hessen), ev. Thüringen
Material / Technik: Holz: Nadelholz, gefasst; Metall: Eisen, Messing
Maße: 173 x 172 x 58 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Aus zwei verriegelten Hälften bestehender Schrank, dessen Sockel und Standelemente fehlen. Fassung in Brauntönen, Blau, Rot und Weiß; der Dekor besteht aus farbigen Flächen/Streifen, Blumen- und anderen Motiven sowie (grober) Furnierimitation. Die Türbeschläge sind aus Eisen, die Schlüsselschilde aus Messing gefertigt.
Am Kranzgesims und Korpus oben horizontale farbige Streifen und zwei Dekorbänder, auf den Türen je zwei durch Leisten abgesetzte Felder mit floralem Dekor, in der Mitte ein schmales vertikales Dekorband. Auf dem Korpus (Frontseite) außen und auf den Seitenteilen ebenfalls floraler Dekor, jeweils in zwei übereinanderliegenden rechteckigen Feldern. Der Untergrund ist auf der Frontseite (auch Sockelzone) und den Seitenteilen in Furnier imitierender Weise bemalt.
Außen am Gesims befindet sich eine im Profil gewölbte und gekehlte Leiste; die Bretter unten und am auskragenden Ende sind profiliert; zwischen Gesims und den Türen befinden sich umlaufend noch zwei profilierte Leisten übereinander (gekehlt und gewölbt); genauso unterhalb der Türen; an den Rändern der Türfelder befinden sich profilierte Leisten.
Grundfarbe: helles Braun, darauf dunkelbraune Felder; auf den Rahmenbrettern weiß umrissene Felder, innen mattes Rot mit Blütenranken; gleichartige, allerdings breitere Felder mit größeren Blumen auf den Seitenwänden. Die Türrahmung ist dunkelgrün, die Profilleisten zinnoberrot, die Füllungsfelder besitzen einen dunkelbraunen breiten Rand, eine weiße Linie und ein rechteckiges Feld in mattem Rot mit floralem Dekor..
Korpus: Die Rahmenbretter der Front und der Rückwand sind mit Holznägeln auf die Bretter der Seitenwand genagelt; die Rückwand besteht aus acht stumpf aufeinander stoßenden Brettern, in der Mitte angeschnittene, gefälzte Federn; die Decke ist an den Stirnaußenseiten in die Stirnseiten der Seitenbretter verzinkt und an Front und Rückseite mit Holznägeln befestigt; innen Verriegelung (oben und unten) durch je zwei kräftige Leisten parallel zu den Fugen; Die Seitenwände bestehen aus je zwei Brettern, die innen durch je zwei mit Holznägeln befestigte Leisten zusammengehalten werden; die Bretter über und unter der Tür sind an den Stirnseiten in die Rahmenbretter und miteinander gespundet. In der Mitte der Front befindet sich ein senkrechtes Brett, gespundet in die Bretter über und unter der Tür. Innen ist mit Holznägeln auf dem Mittelbrett eine senkrechte Leiste befestigt, die bis zur Decke und dem Boden führt.
Die Türen bestehen aus je drei Brettern mit stumpfer Fuge, aufgedoppelt mit Holznägeln sind die beiden rahmenden Längsbretter und das Querbrett. Das Kranzgesims besteht aus zwei Seitenbrettern und einem Längsbrett (evtl. verzinkt); darauf sind mit Holznägeln im rechten Winkel auskragende Bretter befestigt; der Stabilisierung dienen die im rechten Winkel von Seit- und Frontbrettern quergestellten Leisten; auf letzteren sitzt das Gesims.
Die Türen sind mit Eisenbändern befestigt, die Scharniere sind durch die Rahmenbretter hindurch innen verschraubt; das Schloss auf der rechten Tür wurde entfernt. Die Schlüssellöcher sind mit Messingbeschlägen (mit Eisennägeln befestigt) verziert, das linke Schlüsselloch blind. Die Tür ist von innen mit Eisenriegeln zu verschließen.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)



Literatur:
  • Voigt, Lothar: Ländliche Schränke aus Osthessen und Westthüringen. Mit Anhang: "Zur Lage des ländlichen Schreinerhandwerks in Kurhessen im 18. und 19. Jahrhundert". Kassel 1992, S. 28, 51, Kat.Nr. 8.


Letzte Aktualisierung: 09.12.2023



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