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"Bremer Sonnenschrank", eintürig



"Bremer Sonnenschrank", eintürig


Inventar Nr.: 6 G 31
Bezeichnung: "Bremer Sonnenschrank", eintürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1800 - 1850
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Bremen [Bundesland] (Europa->Deutschland) ?
Material / Technik: Holz: Nadelholz, gefasst; Metall: Eisen
Maße: 205 x 111 x 58 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Dieser hohe Schrank mit mehreren Fassungen (1. braun/gemaserte Holzimitation [?], 2. naturweiß, 3. grün; 4. helles Beige/Elfenbeinweiß) weist klassizistische Dekorformen auf, dieser Typus wird als "Bremer Sonnenschrank" bezeichnet. Er steht auf drei, an den Seiten und der Front befindlichen, verzinkten Brettern, die jeweils bogenförmig ausgesägt sind. Die Front ist aufwendig mit einer großen Palmette, Kannelierungen, Rauten und geschnitztem pflanzlichem Dekor (Blütenmedaillons, Blätter, Eicheln) verziert.
Auf dem Sockelkasten befinden sich vorne aufgesetzte, aus Brettchen gesägte, kannelierte Rauten: links und rechts sind zwei kleine aufrechte, in der Mitte eine liegende längliche angeordnet. Die seitlichen Rahmenbretter der Front sind oben mit aufgesetzten geschnitzten Eichenblättern und Eicheln, unten mit einem Pokal und Blättern geschmückt. Am Kranzgesims befinden sich auf der Frontseite links und rechts je ein kanneliertes rechteckiges Brettchen und in der Mitte ein aufgesetztes, geschnitztes Blütenmedaillon, umgeben von je drei geschnitzten Eichenblättern mit Eicheln.
Das mit profilierten Leisten oben und unten verzierte Kranzgesims sitzt mit einer unten umlaufenden Nut auf dem gefalzten oberen Ende des Korpus. Der tragende Teil des Kranzgesimses besteht aus verzinkten Brettern; die seitlichen Bretter und das vordere Brett sind etwas höher als das hintere. Die Deckbretter sind auf das hintere Brett des Kranzgesims gelegt und in eine Nut der drei anderen Bretter geschoben. Sie verlaufen von vorn nach hinten, wobei das stabilisierende mittlere Brett stärker und beidseitig mit einer Nut versehen ist, in welche die anderen Bretter geschoben sind. Der Schrankboden ist ebenso konstruiert.
Korpus, Sockel- und Kranzgesims sind an den Schnittstellen innen mittels Gratkeilen verkeilt. Die Rahmenbretter sind mit den Längsbrettern der Seitenwände verzapft; die flachen Füllungsbretter an den Seiten und der Front sind zum Teil facettiert und in die Nuten des Rahmenwerks gesteckt; die Seitenwände enden hinten auf Leisten mit Nut, in die die gespundeten Längsbretter der Rückwand (bestehend aus vermutlich verzapften drei Längs- und zwei Querbrettern) geführt sind.
Die Tür besteht aus miteinander verzapften zwei Längs- und drei Querbrettern; ihre beiden Füllungsbretter sind an den Rändern gespundet und in die Nuten der Rahmenwerke gesteckt. Das obere, kleinere Füllungsbrett der Tür ist an der Frontseite halbkreisförmig ausgeschnitten und in der Rundung sowie an der geraden Seite mit einer Nut versehen, in die ein dünnes Brett gesetzt wurde. Letzteres ziert eine große Palmette aus aufgesetzten, gewölbten Leisten (weitgehend nicht mehr vorhanden), die beiden Ecken darüber sind mit aufgesetzten Blütenmedaillons dekoriert. Das Querbrett zwischen den beiden Türfüllungen weist ausgegründete Blumen mit Blüte, Stiel und Blättern auf. Das große untere Füllungsfeld (mit größeren Rissen) ist kanneliert.
Die Tür ist mittels eines kleinen Kastenschlosses zu schließen, dieses besteht wie das rautenförmige Schlüsselschild und die Zapfenbänder aus Eisen.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)




Letzte Aktualisierung: 24.01.2023



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