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Schrank, zweitürig



Schrank, zweitürig


Inventar Nr.: 6 G 9
Bezeichnung: Schrank, zweitürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1. H. 18. Jh.
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Helsa [Gemeinde] (Europa->Deutschland->Hessen->Kassel [Landkreis])
Material / Technik: Eiche; Eisen
Maße: 230 x 216 x 65 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Auf dem Sockelrahmen stehender Schrank mit Kranzgesims, zwei Türen und zwei Schubladen; weiße, überwiegend schlecht erhaltene bzw. abgängige Bemalung auf dunkler Lasur: flächig verteilte Streublumen, auf den Seitenwänden jeweils eine weibliche Figur mit Früchten, über den beiden Türen je ein Gesicht (Putto ?); Frontseite durch (drei) aufgesetzte Pilaster bzw. Lisenen gegliedert (mittleres Element fehlt), diese und die Türfüllungen sind mit unterschiedlichem plastischem Schuppendekor verziert.
Der Schrank besteht aus zwei vertikal geteilten Korpushälften (innen in der Mitte oben miteinander verriegelt) und einem Sockelrahmen mit zwei Schubladen. Am Sockel fehlen an der Vorderseite und der rechten Seite Teile der Verblendung. Im Korpusinneren befinden sich vier Ablagefächer und ein Kleiderrechen.
Die Rahmenbretter der Front sitzen auf den Längsseiten der Seitenwände, wie auch die mit stumpfer Fuge zusamengefügten Bretter der Rückwand. Die Deckbretter sind an den Stirnseiten links und rechts mit den Stirnseiten der Seitenwände verzinkt, ebenso mit den inneren Seitenwänden der Korpushälften (vermutlich an den Längsseiten mit Holznägeln auf Front und Rückwand genagelt). Der Boden des Korpus ist zumindest mit den beiden mittleren vertikalen Frontbrettern holzvernagelt.
Auf eine oben umlaufende Profilleiste ist das Kranzgesims aufgesetzt, welches die Korpushälften zusammenhält. Das Gesims ist aus zwei kräftigen, übereinanderliegenden und jeweils auskragenden Brettern aufgebaut; diese sind an den beiden Ecken vorn auf Gehrung geschnitten und untereinander mit Holznägeln befestigt; über den Ecken ist zur Stabilisierung noch ein kurzes Brett befestigt. Das Kranzgesims ist profiliert, das untere Brett weist einen geschnitzten Fries aus Halbkreisen und Kugeln auf.
Die Türen bestehen aus zwei Längs- und drei verzapften Querbrettern, die Füllungsbretter sind in das Rahmenwerk geschoben, Halt bekommen sie durch eine mit Holznägeln befestigte Profilleiste an den Rändern, die überlappende Leiste liegt auf den Rahmenbrettern. Die rechte Tür besitzt ein Eisenschloss mit gepunzter Ornamentik, das einst auf der linken Tür vorhandene fehlt; ornamentaler und durchbrochen gestalteter Schlüssellochbeschlag; auf den äußeren Seiten der Türen geschwungene, eiserne Renaissance-Angelbänder, auf den Rahmenbrettern sitzen die Stützkolben aus Eisen.
Der untere Rand des Korpus ist mit einer kräftigen, auf dem Sockelrahmen aufsitzenden Holzleiste versehen. Der tragende Teil des Sockelrahmens besteht aus verzinkten Brettern; auf der Frontseite sind rechteckige Flächen für die Schubladen ausgesägt. Der Sockelkasten besitzt keinen Boden, für die Fächer sind Schubführungen eingesetzt: links und rechs außen mittels einer liegenden Leiste (vorn und hinten in das tragende Teil eingesetzt).
In der Mitte befindet sich ein eingesetztes Brett. Die Schubladen bestehen aus verzinkten Brettern, ihr Boden ist aufgesetzt und mit Holznägeln befestigt. An der Frontseite der Schubladen sind je zwei kleine Ringe angebracht.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)




Letzte Aktualisierung: 01.11.2022



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