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Schrank aus Renda (Ringgau), eintürig



Schrank aus Renda (Ringgau), eintürig


Inventar Nr.: 6 G 7
Bezeichnung: Schrank aus Renda (Ringgau), eintürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 3. D. 18. Jh.
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Renda (Europa->Deutschland->Hessen->Werra-Meißner [Landkreis]->Ringgau [Gemeinde])
Material / Technik: Holz: Nadelholz, lasiert; Metall: Eisen
Maße: 191 x 127 x 64 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Schrank in Kastenbauweise mit Kranzgesims, der Unterbau mit vier abgerundeten Füßen ist derzeit vom Schrank getrennt; Grundfarbe: unregelmäßiges Hellbraun, lasiert (marmoriert); auf der oberen Türfüllung Darstellung eines Paares auf ockerfarbenem Grund, links und rechts Bäume; im unteren Feld rote Nelken (?); auf den Rahmenbrettern überwiegend mit Bandwerk umgebene Dekorfelder mit Blumenmotiven auf hellgrünem oder dunkelrotem Grund, auf den Seitenwänden in mittlerer Höhe ein achtzackiger Stern in Dunkelrot und Ocker; Beschläge aus Eisen.
Füllungen mit Profilleisten umrandet (innen und außen), die äußeren grün (innen ohne Farbe); Ränder der erhabenen ockerfarbenen Füllungsbretter rotbraun; (Rokoko-)Motiv auf oberer Türfüllung: Herr in Kniebundhosen und Gehrock verbeugt sich vor einer Dame mit grünem Rock und rotem Wams. Auf den Rahmenbrettern je drei geometrische Ornamente untereinander: hellgrüne Flächen mit dunkelgrünen, beidseitig weiß umrissenen Rändern; die beiden oberen Ornamente mit je drei roten Tulpen, die unteren mit drei roten Rosen (?); in der Mitte weiß umrissener dunkelroter Kreis mit drei lilienartigen Blumen; unterhalb der Tür, an den Seiten und der Front Leisten, die den unteren Teil sockelartig wirken lassen, in der Sockelzone vorne drei weitere Ornamente mit Blumenmotiven: links und rechts geometrisches Gebilde mit wechselnd hell- und dunkelbraunem, weiß umrissenem Rand, Fläche dunkelrot mit lilienartigen Blumen; in der Mitte Ornament mit hellgrüner Fläche und roten Rosenblüten; auf den Seitenwänden geometrisches Ornament, gebildet aus dunkelroten, beiseitig weiß umrissenen Streifen, in der Mitte ein achtzackiger Stern in Dunkelrot und Ocker.
Konstruktion: Die Rahmenbretter sind mit Holznägeln auf die Seitenwände genagelt, darauf ebenso das linke und rechte Brett der Rückwand; die Bretter der Rückwand stoßen stumpf aufeinander, vorn zwischen den Rahmenbrettern befinden sich oben und unten gespundete Querbretter, die obere Deckplatte ist mit den Seitenwänden verzinkt und mit den Brettern der Rückwand und der Front holzvernagelt, die Bodenplatte ist entsprechend konstruiert.
Tür mit zwei Füllungen, die an den vier Rändern abgeschrägt und in die Nuten der Rahmen geschoben sind; das obere, mittlere und untere Querbrett ist gespundet und in die Nuten der beiden Längsfriese geschoben. Füllungen mit Profilleisten umrandet (innen und außen), die äußeren grün (innen ohne Farbe). Auf den oberen Profilleisten der Seitenwände und der Front ein Kranz aus verzinkten Brettern, darauf rechtwinklig auskragend holzvernagelte Bretter; in dem rechten Winkel schräggestellt ein gewölbtes Brett; den oberen Abschluss bilden gewölbt profilierte Leisten; zwecks Stabilisierung der Konstruktion sind in die rechten Winkel zwischen den Seitenbrettern und dem Frontbrett zwei Leisten schräg eingesetzt.
Offenes Eisenschnappschloss im Türinneren, mehrfach durchstoßener, ornamentierter Eisenbeschlag um das Schlüsselloch; gelagert ist die Tür auf zwei eisernen Stützkolben mit eisernen Schippenbändern auf der Außenseite.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)



Literatur:
  • Voigt, Lothar: Ländliche Schränke aus Osthessen und Westthüringen. Mit Anhang: "Zur Lage des ländlichen Schreinerhandwerks in Kurhessen im 18. und 19. Jahrhundert". Kassel 1992, S. 23f., 51, Kat.Nr. 3.


Letzte Aktualisierung: 01.11.2022



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