Schrank aus der Schwalm, eintürig



Schrank aus der Schwalm, eintürig


Inventar Nr.: 6 G/St.C.Gl. 758
Bezeichnung: Schrank aus der Schwalm, eintürig
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: Ende 18. Jh.
Objektgruppe: G Schränke, Buffets (06 Möbel)
Geogr. Bezug: Schwalm [Region] (Europa->Deutschland->Hessen)
Material / Technik: Eiche, Einlagen: Zwetschge; Eisen
Maße: 187 x 102 x 41 cm (Objektmaß)
Tiefe abgekantet 18 cm (Länge)


Katalogtext:
Schrank aus Eichenholz, mit transparentem Firnis; zwei abgeschrägte Ecken vorne, Kranzgesims und Sockel, vier abgeflachte Kugelfüße; an den sichtbaren Seiten plastischer Dekor (u. a. Blüten, Blätter, Kartuschen), Intarsien aus Zwetschenholz (u. a. Sechssterne) und Marketerie.
An der Frontseite abgesetzte horizontale Kranz- und Sockelzone, darin Marketerie: oben ein Band aus hellen und dunklen Rauten und ein gradarmiges Tatzenkreuz, unten ein vertikales Streifenmuster und im Zentrum ebenfalls ein gradarmiges Tatzenkreuz .
An den Seiten des Kranzkastens Furnierbrettchen mit einem länglichen rechteckigen Feld, an den kurzen Seiten gewölbt (plateauartig), darin ein sechszackiger intarsierter Stern, an den Abschrägungen aufgesetzte profilierte Brettchen. An den abgeschrägten Ecken zudem aufgesetzte oval geschnittene Brettchen. Die Füllungsbretter der Seitenwände mit erhabenen Flächen, an den Seiten gerade geschnitten, oben und unten spitz zulaufend, in den vier Ecken geschnitzte Weintrauben mit Blättern. Die schrägen Bretter des Korpus und die vorderen Rahmenbretter weisen zwei ausgegründete längliche Felder (Kartuschen) und ein rundes Feld mit rollwerkartigen Blättern auf, im oberen länglichen Feld befindet sich ein intarsierter sechszackiger Stern.
Das Füllungsbrett der Tür weist im oberen Feld einen intarsierten sechsstrahligen Stern auf; in der Mitte ist eine ausgegründete Winkelbogenrosette, darin die gleiche Form verkleinert intarsiert; unten ein Rechteck mit einem Rahmenband aus Herzen und sechs Blüten (in ein Viereck eingepasst).
Konstruktion: Korpus, Sockel- und Kranzkasten sind innen an den Seitenwänden miteinander verriegelt. Die Rahmenbretter sind mit Holznägeln auf den Längsseiten der abgeschrägten Bretter befestigt, auf diese ebenso die vorderen Bretter der Seitenwände, deren Rahmenwerk aus zwei Längs- und zwei Querbrettern besteht (verzapft); in den Nuten des Rahmenwerks sitzt das abgeschrägte Füllungsbrett. Die hinteren Längsbretter sind mit stumpfer Fuge auf die Längsseiten der rückwandigen Rahmenbretter gesetzt; sonstige Bretter der Rückwand untereinander gespundet.
Tür: Rahmenwerk aus zwei verzapften Längs- und Querbrettern; die äußeren Längsseiten sind durch eine profilierte Leiste verdeckt; das an den Rändern abgeschrägte Füllungsbrett sitzt im Nut des Rahmenwerks; links eine profilierte Anschlagleiste.
Kranzkasten an der unteren Seite mit einer Nut versehen bzw. hinten mit einer Falz, in der Falz sitzen die Rückwandbretter (an Stirnseiten), die Befestigung wird hinten durch die innen am Kasten befestigte Leiste des Kleiderrechens erreicht. Die tragenden Elemente des Kastens bestehen aus miteinander verzinkten Brettern, an den vorderen Abschrägungen sind Bretter auf Gehrung geschnitten und vermutlich mit Holznägeln befestigt. Die von links nach rechts verlaufenden Bretter der Decke sind auf tragenden Brettern mit Holznägeln befestigt: am oberen Rand eine profilierte Leiste; zwischen beiden Leisten Marketerie. Der Sockelkasten ist wie der obere gebaut, allerdings ohne die abschließenden Bretter.
Innen ein Eisenschloss, Schlüsselschild und Zapfenbänder ebenfalls aus Eisen.
(Lothar Voigt, 1991; Überarbeitung: Bettina von Andrian, 2018)



Literatur:
  • Voigt, Lothar: Ländliche Schränke aus Osthessen und Westthüringen. Mit Anhang: "Zur Lage des ländlichen Schreinerhandwerks in Kurhessen im 18. und 19. Jahrhundert". Kassel 1992, S. 11, 52, Kat.Nr. 13.


Letzte Aktualisierung: 17.01.2023



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