Winkelperspektiv und Mikroskop (Fernrohr)

Katalogtext:
Ein kleines, zweilinsiges Winkelteleskop mit einer etwa dreifachen Vergrößerung. Der Tubus ist mit geschliffener und blau-grün eingefärbter Rochenhaut bezogen, die Linsenfassungen sind aus vergoldetem Messing.

Es ist nicht signiert, jedoch nach der Art hergestellt, auf die Thomas Ribright im Jahre 1749 das Patent No. 649 erhielt.

Ein Winkelteleskop verbirgt die wahre Beobachtungsrichtung. Das Licht vom zu betrachtenden Objekt fällt durch das im Foto sichtbare, seitliche Loch im kleinsten Tubus, wird dann im Inneren über einen Spiegel um 90° umgelenkt, und über das Objektiv und das Okular ins Auge geleitet. Damit wirkt es, als betrachtete die Person etwas vor sich, während sie in Wirklichkeit zur Seite hin beobachtet. Der Winkelspiegel ist heute nicht mehr vorhanden.

Schraubt man den Tubus mit dem Winkelspiegel ab, kann das Fernrohr auch in gerader Richtung genutzt werden.

Wird hingegen der Okulartubus abgezogen, kann dieser als Mikroskop mit einer ungefähr zweifachen Vergrößerung benutzt werden.

Im Tubus ist zusätzlich ein Besteckset untergebracht, bestehend aus:
- Klappmesser
- Schere
- klappbare Schreibtafel aus Elfenbein
- Bleistiftköcher
- Pinzette, deren Griff aus einer Feile und einem Schaber besteht
- Federmesser mit Schaber.

(B. Schirmeier, 2019 + F. Trier, 2024)