Hygrometerwaage

Katalogtext:
Neben einem sehr großen Thermometer (Inv.-Nr. APK F 106) stand im Kunsthaus Landgraf Carls (1654-1730) auch eine Hygrometerwaage, die schon Zacharias Conrad von Uffenbach auffiel. Es ist nicht klar, warum ein meteorologisches Instrument im Optischen Zimmer stand. Hier kann nicht einmal Glas als verbautes Material zur Erklärung herangezogen werden.
Mit solchen Waagen wurde die Luftfeuchtigkeit dadurch gemessen, dass der Wattebausch auf der einen Seite durch aufgenommene Luftfeuchtigkeit schwerer wurde. Durch die Gewichtsveränderung senkte sich die Waage, und so konnte eine qualitative (eine Änderung, die sich nicht als Wert in Zahlen ausdrücken lässt) Feuchtigkeitsänderung festgestellt werden.
Der messingene Halbkreis hinter der Waage besitzt Gradeinteilungen, der Waagarm selbst ist aus Eisen. Die Frauenfigur ist eine vergoldete Holzstatuette auf einem „saubern“ Gueridon.

(B. Schirmeier, 2018)

• Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 578-579, Kat.Nr. X.220.