Gordianus III. / Hercules Farnese



Gordianus III. / Hercules Farnese


Inventar Nr.: Mü 614
Bezeichnung: Gordianus III. / Hercules Farnese
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 241/242 n. Chr.
Objektgruppe: Münze
Geogr. Bezüge: Kibyra
Material / Technik: AE
Maße: 36 mm (Durchmesser)
AE 15,29 g (Gewicht)
Beschriftungen: Vs: ΑΥ ΚΕ Μ ΑΝΤΟ ΓΟΡΔΙΑΝΟC; Rs: ΚΙΒΥΡΑΤΩΝ; i. F. l.: ΖΙC


Katalogtext:
Vs: ΑΥ ΚΕ Μ ΑΝΤΟ ΓΟΡΔΙΑΝΟC; Büste des Gordianus III. mit Strahlenkrone nach rechts.

Rs: ΚΙΒΥΡΑΤΩΝ; ΖΙC; nackter Hercules steht nach rechts, stützt Keule auf mit Löwenfell drapierte Herme.

Im Gegensatz zu den früheren Prägungen seit Macrinus (vgl. Mü 700) gelingt es dem Graveur dieser Münze weniger gut, die Seitenansicht der Figur in ein flächiges Bild zu übertragen. Das Stützmotiv der Statue ist dem Bild der Statue nicht abzulesen. Stand- und Spielbein sind nicht geschieden. Die Rechte ruht angewinkelt an der Hüfte, Äpfel sind darin nicht sichtbar. Der linke Arm hängt neben der Keule herab. Das Löwenfell ist vielfach in Fransen untergliedert, ebenso kräftig ist die Angabe der Brust- und Bauchmuskulatur des Hercules.

Bemerkenswerte Besonderheit der Münzen der Stadt Kibyra (vgl. Mü 599, Mü 701) ist die kleine Statue einer frontal stehenden weiblichen Gottheit unter der Keule des Hercules. Die Gestaltung der Figur erinnert an die Artemis von Ephesos (vgl. R. Fleischer in: LIMC II [1984] 756f. s.v. Artemis Ephesia: "Zahlreiche kleinasiatische Städte prägten Münzen mit dem Bild von Göttinnen in der Art der Artemis Ephesia. Nur selten ist festzustellen, ob es sich um eine Entlehnung des ephesischen Kultbildes oder um eine verwandte eigene Kultstatue handelt, ..."). Zu Bündnismünzen Kibyras mit Epheson vgl. Ruge in: RE XI (1922) 337. Die als Stadtgründerin in Kibyra verehrte Amazone Kibyra wird kämpfend oder mit einer Mauerkrone dargestellt und ist mit dem Beizeichen wohl nicht gemeint (vgl. P. Weiss in: LIMC VI [1992] 42f. s.v. Kibyra). Die Beischrift ZIC liefert die die Datierung der Münze: Jahr 217 der Ära von Kibyra = 241/242 n. Chr.

Weitere Provinzialprägung unter Gordianus III.: Moreno 1995, 250 Nr. 4.36.10. (AE Saitta [?]).

Zum Prägeort vgl. Sayles 1998, 48; T. Drew-Bear in: DNP 6 (1999) 452f. s.v. Kibyra [1]; E. Olshausen-A. Wittke in: DNP 9 (2000) 965ff. s.v. Phryges, Phrygia.

(Hamborg/Splitter 2006)



Literatur:
  • Coins of the Roman Empire in the British Museum. London 1932-1962, S. 144/74f.
  • Franke, Peter u.a.: Sylloge Nummorum Graecorum, Sammlung von Aulock, Collection of Greek Coins from Asia Minor. Berlin 1957-1967, S. 3748f.
  • Sylloge Nummorum Graecorum, Staatliche Münzsammlung München. Berlin 1968ff, S. 24/299.

Siehe auch:


  1. Mü 1325: Caracalla / Hercules Farnese


Letzte Aktualisierung: 01.09.2020



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