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Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal (1726-1810)



Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal (1726-1810)


Inventar Nr.: 1875/1640 a
Bezeichnung: Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal (1726-1810)
Künstler / Hersteller: Gustav Altmöller (tätig um 1740 - 1770), Maler/in
Dargestellt: Wilhelm Landgraf von Hessen-Philippsthal-Barchfeld (1692 - 1761), Dargestellt
Datierung: vor 1764
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl
Maße: 78 x 63,5 cm (Bildmaß)
Provenienz:alter Bestand, Herkunft unbekannt
Beschriftungen: bez. verso: Wilhelm Landgraff zu Hessen Philipsthal pinxit Altmüller


Katalogtext:
Das Bildnis folgt dem Schema des französischen Repräsentationsporträts, wie es an den deutschen Höfen in der Mitte des 18. Jahrhunderts verbreitet war. Wilhelm von Hessen-Philippsthal-Barchfeld posiert vor einem orange-rosa gefärbten Wolkenhimmel als Halbfigur mit leichter Körperwendung nach links, wobei er Kopf und Blick frontal auf den Betrachter richtet. In der Rechten hält er den Kommandostab. Er trägt einen dunkelblauen Justaucorps, der mit goldenen Blattranken bestickt ist, darunter den Küraß und ein weißes Hemd mit Spitzen. Über der linken Schulter liegt als Zeichen seines Ranges der hermelinbesetzte Purpurmantel.
Das bislang als Porträt Wilhelm von Hessen-Philippsthal (1726-1810) angesehene Porträt zeigt in Wirklichkeit seinen gleichnamigen Onkel Wilhelm von Hessen-Philippsthal-Barchfeld (1692-1761) wie ein Vergleich mit dem Porträt eines unbekannten Meisters (1875/959 a) nahelegt (freundlicher Hinweis von Erika G. Chavez vom 1. Februar 2021). Wilhelm war der dritte und jüngste Sohn und das siebente von acht Kindern des paragierten Landgrafen Philipp von Hessen-Philippsthal aus dessen Ehe mit Katharina Amalie (1654–1736), Tochter des Grafen Karl Otto von Solms-Laubach. Wilhelm begründete 1721 nach dem Tod des Vaters, der ihm in seinem Testament Barchfeld und Herleshausen als Paragium zugewiesen hatte, die hessische Seitenlinie Hessen-Philippsthal-Barchfeld ohne Landeshoheit. Von 1690 bis 1732 ließ er in Barchfeld das nach ihm benannte barocke Schloss Wilhelmsburg anlegen.

Zunächst im hessischen, später im holländischen Militärdienst wurde er 1732 Gouverneur von Ypern. Ein Jahr nach der Ernennung zum Generalleutnant der Kavallerie führte er 1743 die niederländischen Truppen im Österreichischen Erbfolgekrieg. 1744 musste er sich in Ypern den Franzosen ergeben. Er kämpfte in der Schlacht bei Fontenoy und verteidigte Bergen op Zoom und Mons. Er wurde 1747 General der Kavallerie und starb als Gouverneur von Breda.
(J. Lange, 2021)



Literatur:
  • Knetsch, Carl: Das Haus Brabant.Genealogie der Herzöge von Brabant und der Landgrafen von Hessen. Darmstadt 1928, S. 212, Kat.Nr. 11.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 16, Kat.Nr. 1.


Letzte Aktualisierung: 15.06.2023



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