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Zweikampf



Zweikampf


Inventar Nr.: Br 217
Bezeichnung: Zweikampf
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 2. - 3. Jh. n. Chr.
Objektgruppe: Gerät
Geogr. Bezüge: Römisches Reich
Material / Technik: Bronze
Maße: 14 cm (Höhe)
10 cm (Breite)


Katalogtext:
Vollguß. Durchbrochenes Relief. Dunkelbraune Patina; Oberfläche zerfressen; Loch im Panzerrock des linken Kriegers; Reste von Strebewerk unter zwei Füßen der Krieger; auf Rückseite (flach) keine Stifte oder Löcher von ursprünglicher Befestigung erhalten.
Ein stehender Krieger setzt sein linkes Knie einem Gestürzten vor ihm in den Rücken, offensichtlich zögernd, dem wehrlosen Gegner den tödlichen Schwertstoß zu versetzen. Der Besiegte, als bärtig gekennzeichnet, stützt sich auf sein linkes Knie (der linke Unterschenkel verschwindet unter dem Panzerrock), das rechte Bein seitwärts abstreckend. Mit dem bereits sinkenden Oberkörper sich dem jugendlichen Sieger zuwendend, begegnet er dessen Blick. Der rechte Arm hängt schlaff herab, die Hand faßt das Schwert. Beide Krieger tragen Panzerhemd, Panzer, Helme mit dreieckigem Stirnschild und Rundschild, der Sieger zudem Beinschienen. Sein Schild ist mit einem Gorgoneion, der des Gestürzten mit einer Rosette verziert. Es ist wohl der Kampf zwischen zwei Heroen der griechischen Sage gemeint.

Rundplastische Köpfe mit annähernd rundem Büstenausschnitt (dieser auf der Rückseite stets hohl) wurden als Appliken am Ende der geschwungenen Bettlehne (lat. fulcrum), auch sonst an Möbeln, Truhen, Gefäßen, und als Schmuck an Prunkwagen angebracht. Die antike Verwendung läßt sich manchmal nicht mit Sicherheit angeben. Diese häufig mit dionysischen Motiven reichverzierten Möbel und Gegenstände gehörten zur Ausstattung der Häuser wohlhabender Bürger und wurden z. T. auch mit ins Grab gegeben (für zwei Klinen aus Amiternum bezeugt. Wagen als Grabbeigabe in Ungarn und Bulgarien üblich).
(Höckmann 1973)



Literatur:
  • N.N.: Note des petites figures en bronze achétes à Rome ... expediées d'ici par terre au commencement du mois d'Avril [1777]. 1777, S. 2, Kat.Nr. 20.
  • Bieber, Margarete: Die antiken Skulpturen und Bronzen des Königlichen Museum Fridericianum in Cassel. Marburg 1915, Kat.Nr. 292.
  • Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 38, Kat.Nr. 86.


Letzte Aktualisierung: 12.08.2020



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