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Die natali lui (Allegorie auf die Regierung Landgraf Wilhelms VIII.)



Die natali lui (Allegorie auf die Regierung Landgraf Wilhelms VIII.)


Inventar Nr.: KP B VI/II.54
Bezeichnung: Die natali lui (Allegorie auf die Regierung Landgraf Wilhelms VIII.)
Künstler / Hersteller: Jacob Dobbermann (1682 - 1745)
Datierung: 1736
Objektgruppe: Skulptur / Plastik, Relief
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Elfenbein, geschnitzt
Maße: 19,8 x 11,5 x 1,5 cm (Objektmaß)
Beschriftungen: OB IURA / IN HANOVIA / AB / AMELIA / ELISABETHA / ACQUISTA / A / WILHELMO L.H. / PRONEPOTE / STRENUE / ASSERTA
DIE / NATALI / LVI
Signatur: J.D.fz


Katalogtext:
Das allegorische Elfenbeinrelief entstand 1736 anlässlich des Anfalls der "Hanauer Erbschaft" an Hessen-Kassel. Landgräfin Amalie Elisabeth hatte 1643 mit ihrem Bruder Graf Friedrich Kasimier von Hanau vertraglich geregelt, dass im Fall eines Verlöschens der Hanauer Linie die Besitzungen an Hessen-Kassel fallen sollten. Dieser Erbfall trat 1736 mit dem Tode des Grafen Johann Reinhard III. ein. Wilhelm VIII. wurde regierender Landgraf dieses Gebietes. Sein Bruder Friedrich I. hatte bereits 1735 auf die Erbansprüche verzichtet.

Eine Palme in der Mittelachse wird umstanden von drei weiblichen Figuren. Die Personifikationen der Stärke (Fortitudo) mit Helm, Brustpanzer und Säulenstumpf und die des Fürstenruhms mit Krone, Lorbeerkranz und einem lorbeerumrankten Obelsiken stehen miteinander diskutierend zur Seite der Palme. Auf der gegenüberliegenden Seite nähert sich eine Personifikation mit Mauerkrone, die auf einem Kissen die Grafenkrone und das Zepter (einen Marschallstab?) präsentiert. Die als Personifikation der Stadt Hanau zu deutende Personifikation richtet ihre Gabe an zwei in den Wolken erscheinende weibliche Figuren: Minerva mit Helm Waffe und Eule und Justitia mit Schwert und Waage. Beide der Gerechtigkeit präsentieren eine Kartusche, die die Szene und den Anlass für die Entstehung des Reliefs nennt:"OB HANOVIA AB AMELIA ELISABETHA ACQUISTA A WILHELMO L.H. PRONEPOTE STRENUE ASSERTA" (Durch Gesetze in Hanau von Amelia Elisabeth erworben und dem wackeren Urenkel Wilhelm Landgraf von Hessen, gegeben. (Übers. Claudia Nickel). Im Hintergrund ist in Flachrelief eine befestigte Stadt, wohl Hanau dargestellt.
In einer Kartusche am unteren Reliefrand, unmittelbar vor einem Füllhorn, findet sich die Inschrift "DIE NATALI LVI" (de die natali: über den Tag der Geburt) (Übers. Antje Scherner).
11.5.2015, Antje Scherner



Literatur:
  • Claudia Nickel: Der Bernstein- und Elfenbeinschnitzer Jacob Dobbermann (1682-1745). Hausarbeit zur Erlangung des Magistergrades [...] der Universität Göttingen. Göttingen 1985, S. 26 f.; 36; 40; 46; 48; 49 f.; 98 f., Kat.Nr. 37.


Letzte Aktualisierung: 13.03.2023



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