Porträtmedaillon des Grafen Erik von Dahlbergh



Porträtmedaillon des Grafen Erik von Dahlbergh


Inventar Nr.: KP B VI/II.14
Bezeichnung: Porträtmedaillon des Grafen Erik von Dahlbergh
Künstler / Hersteller: Jean Cavalier (1650 - 1699)
Dargestellt: Erik Jönsson Graf von Dahlbergh (1625 - 1703), Dargestellt
Datierung: um 1695 (?)
Objektgruppe: Skulptur / Plastik, Relief
Geogr. Bezug: Stockholm (?)
Material / Technik: Elfenbein, gedrechselt, geschnitzt, geschabt und poliert. Reliefgrund zur Mitte hin leicht einsinkend. Auf der Rückseite parallel geführte Schraffuren, Skizze einer um einen Docht züngelnden Flamme.
Maße: 91,8 mm (Höhe)
95,1 mm (Breite)
Medaillondicke am Rand 4,2 mm (Dicke)
Maximale Medaillondicke 6,7 mm (Dicke)
Versalienhöhe 5,5 mm (Höhe)
9,18 x 9,51 x 0,67 cm (Objektmaß)
48 g (Gewicht)
Beschriftungen: Signatur: C
ERICVS.COM.DE DAHLBERG.S.R.M.S


Katalogtext:
Das Medaillon mit dem Bildnis von Erik Jönsson, seit 1693 Graf von Dahlbergh, zählt zu den zwei Medaillons in der Kasseler Sammlung, die Cavalier während seines Aufenthalts in Schweden (1694-1698) gefertigt haben dürfte. Die Umschrift bezeichnet den Dargestellten als schwedischen Reichsgrafen (Comes de Dahlberg S.R.M.S.), was eine Entstehung frühestens im Jahr 1693 nahelegt.
Dahlbergh machte sich als Militär, Festungsbaumeister ("Vauban Schwedens"), Architekt und Zeichner einen Namen. Zum Zeitpunkt des Porträts, das ihn in Harnisch mit Feldbinde und Mantelüberwurf sowie mit Allongeperücke zeigt, war er Generalgouverneur der Herzogtümer Bremen und Verden sowie Feldmarschall (beides 1693), aber möglicherweise noch nicht Generalgouverneur von Livland, eine Aufgabe, die er nach dem Tod von Jakob Johann von Hastfer, dem Vater der Charlotte Christine von Hastfer (KP B VI/II.70), erst im Jahr 1696 übernahm.
Die stilistische Nähe zum Medaillon Herzogin Anna von Mecklenburgs (KP B VI/II.69) sowohl in der Auffassung der Vorderseite als auch in der Bearbeitung der Rückseite, ist auffällig. Ob sich daraus eine grobe Datierung beider Werke in die Zeit um 1695 ableiten lässt, muss offenbleiben. Ebenso ungeklärt ist die Bedeutung der Ritzzeichnung einer kleinen Flamme, die die Rückseite des Medaillons ziert.
(28.12.2020 Antje Scherner)



Literatur:
  • Hupel, August Wilhelm: Materialien zu einer estländischen Adelsgeschichte. Riga 1789, S. 492-494.
  • Julius, Arvid: Jean Cavalier och några andra elfenbenssnidare. Studier i elfenbensplastik i Sverige. Uppsala 1926, S. 139, Kat.Nr. 24.
  • Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Leipzig/München 1983ff, S. Bd. 23, S. 421.


Letzte Aktualisierung: 05.07.2022



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