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Porträtmedaillon des Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern (1662-1726)



Porträtmedaillon des Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern (1662-1726)


Inventar Nr.: KP B VI/II.2
Bezeichnung: Porträtmedaillon des Kurfürsten Maximilian Emanuel von Bayern (1662-1726)
Künstler / Hersteller: Jean Cavalier (1650 - 1699), Künstler
Dargestellt: Maximilian II. Emanuel Kurfürst von Bayern (1662 - 1726), Dargestellt
Datierung: 1690
Objektgruppe: Skulptur / Plastik, Relief
Geogr. Bezug: Augsburg (?)
Material / Technik: Elfenbein, gedrechselt, geschnitzt, geschabt und poliert. Auf der Rückseite Zentrierpunkt und Drechselspuren sowie leichte Kratzer. Vorderseite Anrißlinie für die Schriftbegrenzung gut zu sehen
Maße: 88,8 mm (Höhe)
90,1 mm (Breite)
Medaillondicke am Rand 5,2 mm (Dicke)
Maximale Medaillondicke 9,5 mm (Dicke)
Versalienhöhe Buchstabe I 3,5 mm (Höhe)
63,5 g (Gewicht)
Beschriftungen: MAXIMILIANVS . EMA . D. G. V. BAV . DVX . & ELECTOR 1690 .


Katalogtext:
Das unsignierte, in der Umschrift 1690 datierte Medaillon zeigt den Kurfürst Max Emanuel von Bayern im Alter von 28 Jahren mit langer Allongeperücke und Harnisch mit Spitzenjabot. Max Emanuel hatte sich damals bereits als Feldherr im "Großen Türkenkrieg" (1683-1699) hervorgetan und gemeinsam mit Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (KP B VI/II.10) und Karl V. von Lothringen (KP B VI/II.9) militärische Erfolge erzielt. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) übernahm er 1690, nach dem Tode Karls V. von Lothringen, das Oberkommando am Mittel- und Oberrhein.
Das Medaillon muss zwischen den militärischen Kampagnen im Osten und am Rhein entstanden sein, sicher vor Mitte März 1690, als Jean Cavalier Deutschland in Richtung London verließ. Möglicherweise entstand es im Zusammenhang der Wahl und Kröngung Königs Josefs I. von Habsburg (KP B VI/II.71) am 23. Januar 1690 in Augsburg. Als Kurfürst wohnte Max Emanuel dem mehrtätigen Ereignis bei.
Wie das Medaillon in die Kasseler Sammlung gelangte ist unklar. Vielleicht handelt es sich um dasjenige Exemplar, das Cavalier 1690 mit nach London nahm und am 23. März 1690 dem Sekretär König Wilhelms III. von England, Constantijn Huygens, vorlegte. Dieser vermerkte in seinem Tagebuch, dass Cavalier "bei mir [war] und verschiedene seiner Porträts zeigte, den Kurfürst von Bayern, den Kurfürst von Sachsen und Mylady Dorset, alle sehr gut gemacht" (Huygens, Journaal, 1876, S. 247).
26.11.2020, Antje Scherner



Literatur:
  • Julius, Arvid: Jean Cavalier och några andra elfenbenssnidare. Studier i elfenbensplastik i Sverige. Uppsala 1926, S. 140, Kat.Nr. 30.

Siehe auch:


  1. KP B VI/II.10: Porträtmedaillon des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707)
  2. KP B VI/II.71: Porträtmedaillon König Josephs I.


Letzte Aktualisierung: 31.08.2023



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