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Medaille auf den Regierungsantritt von Ulrike Eleonore Königin von Schweden



Medaille auf den Regierungsantritt von Ulrike Eleonore Königin von Schweden


Inventar Nr.: KP MK 472/8
Bezeichnung: Medaille auf den Regierungsantritt von Ulrike Eleonore Königin von Schweden
Künstler / Hersteller: Peter Paul Werner (1689 - 1771), Medailleur
Dargestellt: Ulrike Eleonore Königin von Schweden und Herzogin von Bremen-Verden (1688 - 1741), Dargestellt
Friedrich I. König von Schweden (1676 - 1751), Dargestellt
Datierung: 1718
Objektgruppe: Medaille
Geogr. Bezug: Nürnberg
Material / Technik: Silber
Maße: 44 mm (Durchmesser)
3 mm (Dicke)
Nachweis/Zuordnung:
Beschriftungen: VLRICA ELEONORA D. G. REG. SVEC. * FRIDERICVS. D. G. LANDGR. HASSIAE. *
HIS IVNCTIS FELIX EST TERNA CORONA DVOBVS
SOCIO CVM MARTE MINERVA


Katalogtext:
Die einander zugewandten Büsten von Ulrike Eleonore mit Lorbeerkranz und Friedrich I. (unbekränzt) zieren die Vorderseite der Medaille. Auf der Rückseite reichen Minerva und Mars einander die Hände. Der Medailleur Peter Paul Werner signierte die Medaille unter dem Büstenabschnitt Ulrike Eleonores mit P.P.W.
Die Deutung der undatierten Medaille ist umstritten. Hoffmeister interpretierte sie als Gepräge, das um 1720 aus Anlass, aber noch vor der eigentlichen Krönung Friedrichs I. zum König von Schweden entstand, da dieser noch den Titel eines Landgrafen führt. Schütz und Burmeister sahen in ihr hingegen eine Medaille auf die Hochzeit von Ulrike Eleonore und Friedrich und datierten sie ins Jahr 1715. Das Auktionshaus Künker, das 2008 eine Version der Medaille versteigerte, veröffentlichte sie schließlich als Prägung auf den Regierungsantritt (nicht die Krönung) von Ulrike Eleonore am 7. Dezember 1718, wenige Tage nach dem Tode ihres Bruders König Karl XII. am 30. November. In dieser Weise hatten sie bereits das "Verzeichniß [...] alter und neuer Münzen" aus dem Jahr 1770 sowie Hildebrand 1875 interpretiert.
Für diese Lesart spricht, dass Ulrike Eleonore in der Umschrift als "Reg. Svec" (schwedische Königin), bezeichnet wird, ein Titel der ihr vor dem Tode ihres Bruders noch nicht zugestanden hätte (Hoffmeister, I, S. 506, Nr. 2157). Auf Medaillen, die noch zu dessen Lebzeiten entstanden, trägt Ulrike Eleonore den Titel "Svec. Princ. Haer." (Erbprinzessin). Es kann somit ausgeschlossen werden, dass die Medaille aus Anlass der Eheschließung im Jahr 1715 entstand.
(19.1.2018, Antje Scherner)



Literatur:
  • Verzeichniß eines ziemlichen Vorrathes auserlesener und wohlconservirter alter und neuer Münzen von Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Bley, welche [...] am 1. Nov. 1760 in Hamburg [...] öffentlich verkauft werden sollen. Hamburg 1760, S. 56, Kat.Nr. 323.
  • Hoffmeister, Jacob C. C.: Historisch-kritische Beschreibung aller bis jetzt bekannt gewordenen hessischen Münzen und Marken in genealogisch-chronologischer Reihenfolge. Leipzig 1862 ff, S. Bd. I, S. 506, Kat.Nr. 2157.
  • Hildebrand, Bror Emil: Sveriges och svenska konungahusets minnespenningar, praktmynt och belöningsmedaljer, 2. Teil. Stockholm 1875, S. 8, Kat.Nr. 5.
  • Schütz, Artur: Die hessischen Münzen des Hauses Brabant, Teil IV 1670-1866. Anhang: Königreich Westfalen 1807-1813. Frankfurt am Main 1998, S. 176, Kat.Nr. 1712.
  • Burmeister, Helmut: Die Medaillen auf Friedrich I. König von Schweden, Landgraf von Hessen-Kassel. Eine historisch-medaillenkundliche Betrachtung zu den Sammlungen des Stadtmuseums Hofgeismar. Hofgeismar/Kassel 2007, S. 13, Kat.Nr. 3.
  • Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG;: Schweden und Europa. Die Sammlung der Freiherren Bonde auf Schloss Ericsberg, Teil 2, Auktion 145, 9. Oktober 2008. Osnabrück 2008, S. 223, Kat.Nr. 7520.


Letzte Aktualisierung: 26.01.2018



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