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Toilettentisch



Toilettentisch


Inventar Nr.: SM 2.4.95
Bezeichnung: Toilettentisch
Künstler / Hersteller: Antoine Mathieu Criard (1724 - 1784), Zuschreibung
Datierung: um 1755
Objektgruppe: Möbel / Kommoden
Geogr. Bezug: Paris
Material / Technik: Blindholz Eiche und Nadelholz, Schubladen Mahagoni, französischer und japanischer Lack, Einlagen aus Zinn, Kupfer, Messing, Perlmutt; feuervergoldete Bronzebeschläge. Innen: mittleres Ausziehfach mit blauem Samt bezogen. Spiegel. Das linke Fach mit blauem Textil ausgeschlagen, 1 Glastrichter, 2 Glas-Fläschchen mit Deckel
Maße: 73 x 95,5 x 59 (Objektmaß)
115 x 145 x 100 cm (aufgeklappt) (Objektmaß)


Katalogtext:
Poudreuse auf geschweiften, schlanken Beinen, die in den Kasten übergehen. Der Kasten mit Sitzöffnung, über der an Vorderseite eine Schublade liegt. Kastenseiten vorne mit Türen versehen, die rechts drei und links zwei Schubladen verbergen.
Die dreigeteilte geschwungene Deckplatte leicht überstehend, in der Mitte hochklappbarer Spiegel. Darunter herausziehbare Schreibplatte, mit dem ursprünglichen türkisblauen Samt bezogen. Links und rechts unter der Platte mit Seidenmoiré ausgeschlagene, abschließbare Behälter für Toilettengegenstände. Der Eichenkorpus z.T. furniert und mit Lackarbeiten französischer und japanischer Herkunft dekoriert.
Die schwarzgrundige Platte zeigt einen Gelehrten im Mondlicht unter einer Kiefer am Ufer sitzend. Der sehr fein strukturierte japanische Relieflack ist mit Malerei in Gold- und Brauntönen sowie verschiedenen Goldstreutechniken und Einlagen in Kupfer, Zinn, Messing und Perlmutt verziert. An der linken und rechten Seite des Bildes sind französische Ergänzungen zu sehen. An der Vorder- und Rückseite des Möbels befinden sich Vogeldarstellungen französischer Lackmaler: Gänse, Kraniche und kleinere Vögel zwischen Bambus und anderen Pflanzen.
An den Schmalseiten des Kastens zwei Lackfragmente die japanischen Ursprungs sind: links ein Blumenwagen (''hana guruma'' mit Kiefern- und Pflaumenzweigen, Chrysanthemen und Farn); rechts vier mit einem Seil spielende Figuren. Am Ende des Seils der Kopf eines Hahnes. Die beiden Motive stammen von einer auseinandergeschnittenen Platte. Der goldene Relieflack mit roten Details ist mit einigen Metalleinlagen verziert.
An den Schultern des Kastens rocailleförmige Beschläge (Muschellaubkartusche) aus vergoldeter Bronze, an den Beinen Profilleisten, blattförmige Bronzeschuhe.
Inv. überarbeitet Dräger 10.10.1995



Literatur:
Bleibaum 1926, S. 70, Taf. 58 u. 62
Einsingbach u.a. 1980, S. 68, Abb. 47
Czarnocka 1989, Kat. Nr. 40.1-5
Vgl.: Boyer 1959, s. 80 f , Taf. IX/II
Boyer Taf. XVI
Kat. Nr. 30 a


Letzte Aktualisierung: 01.08.2023



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