Katalogtext:
Deckelvase auf sechseckigem Grundriss. In durchgehender Bewegung anschwingende Form mit kantig abgeseztem Kragen. Der Deckel zurückschwingend mit kantigem Stengel und leicht abgerundetem Knauf. Tonmasse gelblich hell mit ganz leichtem Stich ins Rötliche: Dickfliessende, stellenweise ein wenig ins Grünliche spielende Glasur. Kräftige Bemalung in dünn aufsitzendem, glasierend aufgetragenem Eisenrot; Blau und Türkis in Emailfarben, in dem Türkis schwarze Innen- und Konturzeichnung. Das zuletzt aufgetragene Eisenrot stumpf, Hohe Felder, abwechselnd mit Blütenranken und phönixartigen Vögeln in den eben beschriebenen Farben und goldbraun, eisenrote Blüten durch herausgekratztes Weiss modelliert. Die Glasur nach unten hin an einigen Stellen etwas lederartig zusammengelaufen. Der 4. Deckel hält in der Bemalung etwa die Mitte zwischen dem 1. und dem 3. Stück, d. h. das Blau ist etwas blasser als bei dem ersten, aber etwas dunkler als bei dem dritten Stück. Auch in den Massen sind sich die beiden letzt genannten näher und etwas kleiner als die beiden ersten. Differenz der Seitenlänge etwa 5 mm.
Im Kragen des Stückes Nr. 4 ein Zeichen in Form eines tropfenförmig nach unten zunehmenden Striches, von dem oben rechts in Art einer Geweihstange eine Gabelform abbiegt; Unterglasurblau kommt sonst in den Stücken überhaupt nicht vor.
Die Zuschreibung an die Hanauer Manufaktur sehr fraglich. Diese kräftige Anvvendung des japanischen Imaris in der Fayence scheint eher in fränkischen Manufakturen heimisch.

Bem.: Blatt einer Ranke nur auf einer Kante und nur auf dieser Vase.

Siehe auch:

1. SM 4.1.1078: Deckelvase, 1 von 4
2. SM 4.1.1079: Deckelvase, 1 von 4
3. SM 4.1.1080: Deckelvase, 1 von 4